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Relikte des Heiligtums der Artemis Orthía in Sparta
Elfenbeinerne Votivgabe mit der Artemis Orthía aus Sparta (Archäol. Nationalmuseum Athen)
Quellen: www.ithakabound.com/wp-content/uploads/2009/08/artemis-1024x682.jpg                              http://z.about.com/d/arthistory/1/0/n/R/w0607gal_08.jpg

Auf der Suche nach dem bei der alten Stadtmauer liegenden Artemis-Heiligtum verfahren wir uns ein wenig und kom­men auf einem Nebenweg an einem Zigeunerlager vorbei. Die Leute leben hier in Großzelten und ru­hen, wie zu sehen, auf Gestellen, die sie als Schutz gegen Schlangen und anderem Getier einen guten hal­ben Me­ter über dem Erdboden errichtet haben. Das Heiligtum der Artemis Orthía liegt verborgen in einem Zi­tro­nen­hain und ist lei­der ein­ge­zäunt. Dieser Beiname der nicht selten grausamen Göttin der Jagd erklärt sich für die einen daher, daß ihr Kultbild in einem Weidengestrüpp „aufrecht stehend” gefunden wurde, für die an­de­ren bedeutet er im über­tra­ge­nen Sinne „die Aufrichtende” oder „die Aufrechte”. Nach dem Reiseschriftsteller Pau­sa­ni­as brachten Iphi­ge­nie und Orest – der später auch König von Sparta wurde – das angeblich vom Him­mel gefallene hölzerne Kult­bild aus Tau­ris hierher. Pausanias beschreibt auch die rituelle Geißelung der Jüng­lin­ge, während der eine Prie­ste­rin das klei­ne Kultbild trug, das ihr immer dann zu schwer wurde, wenn der Peitschende ermüdete oder Er­bar­men zeig­te. Die Römer machten dann – würdige Vorfahren eines Ber­lus­co­ni – aus der höchst persönlichen Mann­bar­keits­pro­be eine Volksunterhaltung, indem sie ein kleines Amphitheater er­rich­te­ten, in dem sich die meist von weither Angereisten das blutige Spektakel anschauen konnten.


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