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Abgebrannte arkadische Landschaft (1997)

KarĂ­tena
Quelle: www.windmillstravel.com/zoom.php?id=6194 


Doch dann ein schockierender Anblick: Hügel um Hügel, auf viele Kilometer hin, sind die Wäldchen und auch Olivenhaine ab­ge­brannt! Ein Gut in der Nähe blieb immerhin verschont, auch sind manche Plantagenstreifen auf kaum begreifliche Weise un­ver­sehrt geblieben. Am Straßenrand liegen neben den verschmorten Stämmen der Stromleitung schon Ersatzkabel. Tiefe Stille rings­um. Eine schwarzgekleidete alte Frau wird von ihrem Begleiter festgehalten, als wir uns den beiden mit dem Auto nähern; hef­tig beginnt sie über diese Behandlung zu schimpfen.

   Hinter dem Dorf Agios Ioannis endet unerwartet die asphaltierte Straße. Wir müssen auf grobem Schotter weiter, in dem bald auch spitzige Steine zu erkennen sind. Da ein Reifenschaden zu befürchten ist und unser Autovermieter AVIS nur asphaltierte Stre­cken erlaubt, entschließen wir uns zu einem größeren Umweg gen Andritsena und dann auf Gebirgsserpentinen weiter auf Me­ga­ló­po­lis zu. Die eine oder andere der hiesigen Felsformationen würde man eher in Monument Valley vermuten. Beim ge­wal­ti­gen Durchbruch des Alpheios erhebt sich eine der fränkischen Burganlagen aus dem 13. Jh., Karítena, die Anfang des 19. Jh. zum Hauptquartier des peloponnesischen Freiheitskämpfers Theodoros Kolokotronis ausgebaut wurde. Wir machen einen Ab­ste­cher in das Bergdorf. Ein 80- bis 90Jähriger bedient uns in einem Laden, der alles Mögliche und Unmögliche führt, darunter Cremes in altertümlichen Schachteln und Fidibusse. Wir halten nach Käse Ausschau, er vermutet aber Brot und bringt uns freu­de­strah­lend einen Laib. Als er ihn einpackt, tritt ein Mann mittleren Alters herein, betastet den verbliebenen zweiten, nicht mehr frischen Laib und beginnt knapp und leise auf den Alten zu schimpfen. Das von uns angebotene Brot freilich möchte er nicht nehmen. Wir setzen uns auf den Balkon eines Kafenions, das auf das Tal zeigt, werden jedoch bald durch überlaute Schla­ger­mu­sik vertrieben.
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