Quellen: www.frapanthers.com/teachers/white/images/day_04_olympia/d4_olympia_stadium.JPG www.sacredsites.com/europe/greece/ancient_greek_sacred_geography.html
http://cdn.fotocommunity.com/photos/3862008.jpg http://public.fotki.com/MiamiLeon/greece/greece_2006_with_a/phydiasworkshop.html
Statt
auf der empfohlenen Küstenroute fahren wir quer durch Achaia am
Erímanthos entlang. Als die Straße sich in immer weiteren
Serpentinen hinwindet, erkundige ich mich in einem Dorf bei einer
Frau nach dem weiteren Weg. Im Handumdrehen
sind fünf, sechs Personen jeden Alters neben mir und deuten
erfreut auf diesen oder jenen Ort, den sie auf der Karte
wiedererkennen. Es gelingt mir nicht recht
klarzumachen, wo genau wir uns alle in diesem
Moment befinden. Einige Kilometer weiter
versichert mir dann ein anderer Autofahrer, daß wir
auf dem richtigen Weg sind.
In
Olympia fallen die reißerisch aufgemachten Angebote für
deutsche Touristen ins Auge, darunter viele Schmuckläden
an einer Straße, die dann unvermittelt nur noch von bäuerlichen
Anwesen gesäumt ist. Wir begeben uns zunächst zu
unserem auf einem Hügel schön gelegenen Hotel ,Antonios’ und
bald weiter zum Grabungsgelände. Zu Fuß
passieren wir den Alpheios, den zu überschreiten einst
Frauen verboten war und der das nach 293 Olympiaden
verlassene Heiligtum bis 1875 mit einer über fünf Meter
dicken Schlammschicht überzogen hatte. An die
100 Leute durchlaufen die Stätten. An der Schatzhaus-Terrasse
vorbei kommen wir durch einen schmalen Gewölbegang ins
Stadion. Mehrmals sucht hier ein Vater im Wettlauf mit Sohn oder
Tochter die klassischen 192 Meter bis zur marmornen Ziellinie
abzulaufen.
Unter
den Ruinen einer Basilika hat man ein Gebäude in der Nähe des
Zeustempels als die Werkstatt des Phidias
identifizieren können. Sie ist etwas höher als
seine sagenhafte Zeus-Statue, an der er dort beinahe ein Jahrzehnt
arbeitete, sie dann offenbar in ihre Einzelteile
zerlegen und im Tempel neu errichten ließ. Über 800 Jahre
stand sie dort, bis sie verschleppt und im 5. Jh. n.Chr. beim
großen Brand von Konstantinopel vernichtet
wurde. Um so rührender das in der Werkstatt gefundene und
im Museum ausgestellte Gefäß, dessen
Unterseite die eingeritzte Inschrift trägt, daß sein
Besitzer Phidias heiße. Beim Zeustempel
und an anderen Stellen liegen Säulen und etliche
Säulentrommeln noch so da, wie eines der Erdbeben sie
übereinandergekollert oder hingestreut
hatte.