An
der Praça do Comércio nehmen wir den Bus zum Kachelmuseum „Museu
do Azulejo”. Mehrere Personen inclusive
Busfahrer halten uns liebenswürdigerweise
über die Aussteigestation auf dem
Laufenden. Vor dem Museum wird soeben ein Transparent
angebracht, das Lissabon als Veranstaltungsort
des „Festes der Ozeane” ausweist.
Im Museum
macht sich Ruth für einen neuen Tübinger Schul-Brennofen
detallierte Notizen und Skizzen zur Fabrikationstechnik
von Azulejos („3. Pergamentpapier mit Nadel gelocht
... 4. mit Hasenpfötchen geputzt”). Die Kunsttechnik des
„polierten Steins” haben die Portugiesen
von den Mauren übernommen und unter Mithilfe holländischer
Künstler von rein ornamentalen
Darstellungen zu Szenerien aller Art erweitert.
Im Museum ausgestellt wird auch die bekannte Azulejo-Wand
mit dem Panorama Lissabons vor dem verheerenden
Erdbeben von 1755.
Nach einer
Erfrischung im Innenhof des Museums nehmen wir den Bus zurück zum
Seehafen und lassen uns dort längere Zeit nieder.
Welch ständiges Gehaste hin zu den Fähren!
Schwärme hunderter fetter Fische tummeln sich hier in einer
wohl warmen städtischen Zuflußmündung. – Im
angrenzenden hochgelegenen Bairro Alto, das dem großen
Erdbeben Stand hielt, essen wir in einem
Souterrain-Restaurant zu Abend. Ruth nimmt Fisch, obgleich
man ihn selber zu entgräten hat.