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Quinta de Sant’Ana in GRADIL


Die Anlagen von MAFRA (Lithographie 1853)
Unten: Comic von Louro und Simões (1989)

Quellen: http://karenwarren.blogspot.de/2012/03/gradil-portugal.html                                                                                                        http://pt.wikipedia.org/wiki/Pal%C3%A1cio_Nacional_de_Mafra www.cesdies.net/monumento-de-mafra-virtual/os-ratos-gambozinos-de-mafra

Fr. 20.8.99:


Wir verlassen Lissabon und fahren in einem kleinen Mietwagen gut 50 km nord­wärts gen Maf­ra, wo wir in dem Her­ren­haus des Dor­fes Gradil zwei Übernachtungen ge­bucht ha­ben. Dieses seit 1745 existierende Land­gut „Quin­ta de Sant’Ana” wird von der Toch­ter ei­nes Barons von Fürstenberg geleitet, der nach der „Nel­ken­re­vo­lu­ti­on” von 1974 sei­nen hie­si­gen Wohnsitz aufgegeben hät­te. Et­wa im Zu­sam­men­hang mit der an­fäng­li­chen Ent­eig­nung von Großgrundbesitzern? Unser Zim­mer führt auf die Serra de So­cor­ro hin­aus. Im Hof da­vor wach­sen zwei Pal­men, unter denen Ruth drei winzige Ko­kos­nüs­se aufliest. Zim­mer und Haus hat man lie­be­voll ein­ge­rich­tet, ne­ben alten Stichen hängen auch neu­e­re Por­träts von Kindern.

 

Nach einer Ruhepause fahren wir zu den Kloster- und Palastanlagen von Mafra und nehmen an der letz­ten Füh­rung des Ta­ges teil. Al­les ist überdimensioniert, die Kor­ri­do­re kom­men einem fußballplatzlang vor und die Sä­le und auch Gemächer bahn­hofs­hal­len­hoch. Er­baut wur­den die von dem schwäbischen Architekten Jo­hann Fried­rich Lud­wig kon­zi­pier­ten ba­ro­cken Anlagen 1717-30 als Er­fü­llung ei­nes Thron­fol­ge-Gelübdes von João V.; sie ko­ste­ten ein Vier­tel des Goldes aus Bra­si­li­en und das Le­ben von 1400 Bau­ar­bei­tern. Die Ar­bei­ter wurden von Sol­da­ten be­wacht, und gegenwärtig wer­den die meisten Gebäudetrakte von Mil­i­tärs bewohnt. Jo­sé Sa­ra­ma­go er­zählt in sei­nem Roman ,Das Me­mo­ri­al’ (1982) von dieser Schindarbeit, für die man jeweils an die 200 Män­ner in Holz­ba­ra­cken ge­pfercht hielt, berichtet, wie bei Tag und Nacht Rauch­säu­len aus den Ziegel- und Kalk­brenn­öfen auf­stie­gen und ein­mal mit 200 Och­sen­ge­span­nen über acht Ta­ge hin eine Marmorplatte für die Em­po­re über dem Por­ti­kus der Kirche her­an­ge­zo­gen wur­de. – Ei­nem Ge­rücht zu­fol­ge sol­len Heerscharen von Rat­ten die Sou­ter­rains be­woh­nen und hunderte von Kat­zen von dort­her nicht zu­rück­ge­kehrt sein.


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