Wegen
der großen Hitze bewegen wir uns von nun an nach Möglichkeit immer
an der Schattenseite der Straßen. In Belém suchen wir
dann die riesige, 300 Meter lange Anlage des Hieronymusklosters
(Mosteiro dos Jerónimos) auf. Manuel I. finanzierte
sie nach der Entdeckung des Seewegs nach Indien durch Vasco
da Gama vor allem durch die Pfeffersteuer. Im
doppelstöckigen Kreuzgang der Klosterkirche,
die man über einen grottenartigen Vorbau betritt, befinden
sich die Grabdenkmale der Dichter Pessoa und João de
Deus.
Unweit
des Klosters stoßen wir noch auf eine Säule, die der damalige
Premierminister Marquês de Pombal als Schandmal für die Opfer
einer politischen Intrige gegen die angeblichen
Hintermänner eines Attentats auf König José I. errichten
ließ. Die Säule steht auf dem Platz des Familienpalastes
dieses Herzogs von Aveiro; das Gebäude wurde damals
abgerissen und der Platz mit Salz überschüttet.
Pombal war Portugals Premierminister,
organisierte den Wiederaufbau Lissabons und kam u.a.
in Konflikt mit dem Jesuiten Malgrida, der das Erdbeben
als Strafe Gottes für die Aufklärung und
Pombals Reformen ausgab.