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Bucht von KIÓNI


Ruinen nach Erdbeben auf Ithaka

Quellen: www.ithacagreece.eu/beaches_Kioni_Ithaca.htm                                                                                                       www.likoudisvillas.gr/images/activities/03.jpg

                     

So. 17.8.:

Eine der kleinen Buchten, die wir vorgestern auf dem Weg nach Kióni erspäht hatten, hat uns aus­­nahms­­wei­se einmal zum Baden verführen können. Es ist ein Kiesstrand, auf dem wir denn bis zum sma­ragd­grü­nen Saum des Wassers lie­ber auf Badeschuhen gehen, die sich dann auch als tüchtige Flos­sen nut­zen lassen. Ei­ni­ge ältere Männer laufen ge­mäch­lich auf und ab, bis sie sich wieder mit Aus­dau­er dem Schwim­men hin­ge­ben. In unserer Nähe betreut eine jun­ge ener­gis­che Frau zusammen mit einem grö­ße­ren asiatischen Mäd­chen eine Kindergruppe. Alle schnorcheln im Wasser, bis auf den Klein­sten, ei­nen un­ge­fähr Vier­jäh­ri­gen, der sich nur behutsam benetzt und dann still und mit zartem zu­frie­de­nem Sinn den anderen zusieht. Erst nach zwei Stunden bemerken wir, daß wir uns statt mit dem effizienten Son­­nen­­schutz­öl ver­se­hent­lich mit ei­nem „Sonnenöl für danach” eingerieben haben. So kann ich mir später zum ersten Mal nach Jahr­zehn­ten wie­der nach einem veritablen Sonnenbrand die hauchdünne oberste Haut­schicht abziehen.

 

Auf nachmittäglichem Ausflug kommen wir an etlichen Gebäuden vorbei, die nach dem Erdbeben von 1953 auf­ge­ge­ben wur­den, aber inmitten ihrer terrassierten Gartenanlagen daliegen, als erwarteten sie nur den Zeit­punkt ihres Wie­der- oder Neu­aufbaus. – Beim Abendessen am Hafen beobachten wir ein an­der­mal Berg­zie­gen, die her­un­ter­ge­sprun­gen kom­men und an einer unbelebten Stelle der Bucht trin­ken. Ei­ne Segelschul­flot­te trifft ein, deren Nachzügler noch im Dun­keln über Lautsprecher ein­ge­wie­sen wer­den. Mit diesem Le­ben nach Feierabend, angetäut oder vor Anker, mö­gen wir uns nicht an­freun­den; es kommt uns beiden eher triste vor, ganz gleich, ob als einsame Stallwache oder, wie heu­te auf ei­ner deut­schen Luxusyachtzu se­hen war, inmitten der komplett zurückgebliebenen Crew.


Mo. 18.8.:


Am Vormittag laufe ich allein nach Stávros, um im dortigen Postamt eine mir wichtige Ex­preß­sen­dung für ,Road­­mo­­vies’ auf­zu­ge­ben. (Doch ist sie heute noch nicht in Deutschland auf­ge­taucht.) Nach meiner Rück­kehr machen wir einen Kra­xel­aus­flug in das Berggelände, in dem wir des Abends die Ziegen her­ab­sprin­­gen sa­hen. Die sen­gende Sonne treibt und schließ­lich wieder zu­rück in die Bucht; un­se­re Häup­ter ha­ben wir ab­wech­selnd mit einem Badetuch umwinden müs­sen. – Wir las­sen uns des län­ge­ren in einem Strand­re­stau­rant nieder. Die Kellner, meist junge und an­ge­nehm zu­rück­hal­ten­de Män­ner, über­que­ren stän­dig auf ris­kan­te Weise die Dorfstraße. Ruth wird lang­sam zur Spe­zia­li­stin für die köst­li­chen grie­chi­schen Sü­ßig­kei­ten, während mich auch Alt­be­kann­tes wie Spaghetti auf neue grie­chi­sche Art über­ra­schen kann.   

   Im Hotelzimmer widmen wir uns unserer (Reise-)Lektüre. – Trotz der hier reichlich wachsenden Eu­ka­lyp­tus­­bäu­­me, die als „Fie­berbäume” den Wasserspiegel senken, habe ich mir zwei Dutzend Mü­cken­sti­che zu­ge­zo­gen.


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