Quellen: www.parathinalos.com/uk/enlarge_pages/enlarge_lasareto_view.htm http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/ce/North_ithaca.jpg
Die
Fahrt geht an der schroffen Südwestküste Ithakas zunächst vorbei
gen Sami, den Haupthafen von Kefalonia. Als sich die Fähre
dieser Insel nähert, ist plötzlich ein – uns noch unbekannter –
schriller rhythmischer Gesang wie von „Sirenen” (so
Ruth) zu vernehmen; etliche Passagiere laufen zur Reeling
und lauschen, bis er verklungen ist (es waren offenbar
Zikaden). Gut 90 Prozent der Fahrgäste verlassen in Sami das
Schiff und nur eine Handvoll kommt hinzu. Nach einer halben Stunde
Warte- und Reinigungszeit legt die Fähre wieder ab
und biegt nach zwei weiteren Fahrtstunden endlich in die
schöne Bucht von Vathy ein. In ihrer Mitte liegt das
bewaldete ,LAZARETO’-Inselchen, auf dem sich im 19. Jh. eine
Quarantänestation befand, die später zu einem Gefängnis
umgebaut wurde. Angeblich schwamm Byron während seines
dreitätigen Ithaka-Besuchs 1823 täglich dorthin, und Schliemann
soll es ihm während seiner Grabungskampagnen 1868 und
1878 nachgemacht haben. Byron wollte übrigens schon 1810 ganz Ithaka
kaufen (wofür erst Schliemann, der freilich zu knauserig war,
Geld und Zeit gehabt hätte). – Die Anlegestelle
der Fähre liegt nur wenige Meter vor der kleinen
Hafenstraße, und bald sehen wir in der Menge ein Schild mit der
großen Aufschrift „2 x FLEIG”, das der uns
angekündigte Taxifahrer in die Höhe streckt.
Der
Fahrer wartet noch ein paar Minuten, bis auch eine junge Frau mit
Kind und einem Jüngling Platz genommen haben, den sie, wie wir
bald erfahren, soeben in New York kennengelernt hätte. Und los
geht’s ins nördliche Ithaka, zunächst einige
Kilometer entlang der Bucht und über die schmale
Landzunge weiter an der serpentinenreichen Westküste
entlang. Nur in den allergefährlichsten
Kurven sind Metallplanken angebracht, an mehreren anderen Stellen
würde man unter Umständen einige hundert Meter tief
hinunterschießen. Nachdem die drei in Stavrós ausgestiegen sind,
fährt uns der Taxifahrer die nun schmale Straße zum Hotel nach
FRÍKES hinunter. Mit dem „Nostos” hätten wir ein gutes
Hotel gewählt, sagt er zum Abschied. Die Besitzer kämen
aus Südafrika (vermutlich wirklich dank einer odysseischen
„Nostos” oder „Heimkehr”, da Südafrika schon um 1900 und
dann wieder nach dem Erdbeben von 1953 neben Australien
und Amerika das bedeutendste Auswanderungsziel der Ithaker war).
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