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Ruth Fleig auf der Fähre nach Ithaka

 

in der nur ei­ne Handvoll Gä­ste sitzen, werden bald die Laut­spre­cher auf­ge­dreht, und we­nig spä­ter antwortet aus et­wa 200 Metern ei­ne Disco. Währen die­se nach einer hal­­ben Re­kla­me­stun­de Ru­he gibt, macht die kleine Bar trotz ihrer immer noch we­ni­gen Ze­cher un­ver­dros­sen bis ge­gen Mit­ter­nacht weiter. Inzwischen sind wohl von einem be­­nach­­­bar­ten Campingplatz etliche Ju­gend­li­che her­­­über­­­ge­­­kom­­­­men und las­sen sich vom Fern­seh­ge­rät im Foyer be­­dröh­­­­nen. Ich aber bin recht dank­bar da­für, das wohl tag­­täg­­li­­che klei­ne Höll­en­pro­gramm einer sol­chen Strand­ho­tel­an­­la­ge auch einmal mit­­be­­kom­­men zu ha­ben. Und was gab uns noch Kon­stan­tí­nos Ka­vá­fis in sei­nem Gedicht ,ITHAKA’ zu bedenken?:


                 „Brichst du auf gen Ithaka,

                 Wünsch dir eine lange Fahrt,
                 Voller Abenteuer und Erkenntnisse <...>

                 Den Lästrygonen und Zyklopen,
                 Dem wütenden Poseidon wirst du nicht begegnen,

                 Falls du sie nicht in deiner Seele mit dir trägst,
                 Falls deine Seele sie nicht vor dir aufbaut.”


 Do. 14.8.:


Als wir den Frühstückssaal neben dem Foyer betreten, tref­­fen uns ei­ni­ge erstaunte Blicke und eilt sogleich der Kell­­ner auf uns zu: Wir soll­ten uns doch lieber ins Re­stau­rant jenseits der Stra­ße begeben, da gebe es ein bes­se­res Früh­stück als dieses hier, das für polnische Gä­ste be­stimmt sei! Wir sind spontan ent­schlos­sen, zu bleiben, wor­­auf­­hin er mein gastronomisches Miß­ge­schick beim ge­stri­gen Abend­es­sen be­klagt. Das Frühstück ist übri­gens in Ord­nung, nur den Oran­gen­saft missen wir ein wenig.

   Gegen 11 Uhr holt uns jemand im Jeep ab und bringt uns, vorbei an klei­nen Zie­gen­her­den und ver­ein­zel­­ten Wild­schwei­nen, zur Fähre nach Patras. Wir finden nur noch Plät­ze in einem Ab­teil­gang, dafür mit Air­con­di­tion­ing. We­nig später entsteht ein wort­ge­wal­ti­ger Streit zwi­schen zwei griechischen Matronen, von de­nen die eine für kurz ih­­ren Platz verlassen hatte und ihn dann be­legt vorfand. Die Männer wen­den sich von der Sze­ne ab; sie schei­nen hier übrigens stäm­mi­ger als die im benachbarten Ita­li­en zu sein. - Welch Ent­zü­cken, als ich dann ans Heck trete und den frisch gepflügten türkis- bis sma­rag­dgrü­nen Was­ser­strei­fen in der kö­nigs­blau­en See erblicke!

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