Allerdings
springt nicht Uncas in die Tiefe, sondern Cora entzieht sich so
Magua, der Uncas mit einem Tomahawkschlag
hinunterstürzte und sich dann ihr, die mit weit aufgerissenen
Augen dasteht, in einer Nahaufnahme so beklemmend
nähert, daß sein Gesicht zuletzt zum Schatten wird – ein mir noch
zutiefst vertrauter visueller
Eindruck. Freilich gab es im letzten Augenblick noch
eine sehr kurze Überblendung auf Coras Gesicht, an die ich
mich nicht mehr erinnerte und die gewiß jenes Gefühl der Beklemmung
verstärkte.
Die Sterbe- und
Vereinigungsszene ist weit prosaischer, als ich sie in
Erinnerung behalten habe, wird doch die suchende Hand in
eine etwas redselige Bildabfolge eingepaßt: Uncas kriecht
schräg auf Cora zu, die im Vordergrund daliegt, das Haar in einem
Gewässer. Anschließend eine Nahaufnahme, in der seine
Linke, die ein Muschelarmband und am kleinen Finger
Coras Ring trägt, sich auf ihre linke Hand legt. Halbnah
nun, über den Körper der auf dem Rücken daliegenden Frau hinweg,
wie er, leicht aufgerichtet, zu ihrem Gesicht mit den
geschlossenen Augen hinüberblickt, lächelt und
langsam den Kopf sinken läßt. Nah dann erneut seine umklammernde
Hand, die sich sogleich mit einem kleinen Ruck löst. – Für mich
war und blieb dies die Geste einer Treue bis in den Tod.