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Maureen O'Sullivan und Johnny Weissmueller in TARZAN,
DER AFFENMENSCH (1932)











Allzu starre Krokodilsaugen in TARZAN, DER AFFENMENSCH

 

Weitere Kinos und Filme meiner Kindheit

 



Eines der Kinos bringt meist „Abenteuer-” oder „Wildwest­filme”. Ich besuche es vor allem als Acht- bis Elf­­jä­hri­ger (1953-56) während meiner sonntäglichen Ab­stecher zur Oma, die mir regelmäßig die 50 Pfen­­nig für eine Kinokarte spen­diert. Zusammen mit Wolfgang und ein, zwei ande­ren Kameraden gehe ich ge­gen halb drei beschwingt die breite Bun­des­stra­ße hin­unter, wo sich nach ungefähr 20 Minuten zur Lin­­ken das Kino zeigt. Oft stehen wir Kinder dort in dich­ter Trau­be an, bis endlich der Saal ge­öffnet wird.

 

   Viel Unruhe, Zurufe und Hin- und Herlaufen, bis es drinnen dunkel wird; vereinzelte Auf­schreie dann noch bei ge­fähr­li­chen Situationen oder stürmi­sches Gelächter bei Filmen wie ‚Dick und Doof’ und ‚Fuzzy’. Dann und wann lachen klei­ne­re Kinder an unpassender Stelle auf.

   Auf dem Heimweg, immer noch erregt, erzählen oder spielen wir die wilde­sten Filmsituati­onen nach. Im­­mer wieder ver­sucht sich ei­ner von uns – auch ich? – an Tarzans Schrei.

 

TARZAN’

Aus dieser Serie sehe ich hier ungefähr ein Dutzend Filme, meist mit Johnny Weissmüller, aber auch schon mit Lex Bar­ker. Weissmüller mag ich lie­ber, er kann so kindlich und so lieb­lich doof dreinschauen, be­son­ders wenn ihm die rei­zen­de Jane etwas zu erklären sucht. Auch das Äffchen <„Tschita”> erhei­tert uns immer wieder und sorgt in allzu span­nen­den Ka­mpfes­szenen für befrei­endes Gelächter. Dann ist da noch „Boy”, der eher zu uns im Saale ge­hört und aus vie­len Ge­fah­ren gerettet werden muß. Ein­zel­sze­nen aus der Erinnerung:

 

Furchterregend die wütend heran­stür­mende Elefantenherde, die im Negerdorf die Hütten und auch man­chen Ein­ge­bo­re­nen zer­trampelt. Heimtückisch die kaum sichtbaren oder wie träge da­liegenden Kro­ko­di­le, die aber darauf lau­ern, daß je­mand ins Wasser abrutscht oder beim Kampf aus dem Boot fällt: Wie schnell sie dann zur Stelle sind und das ver­zwei­felt um sich schla­gende Opfer auf gräßlich un­wi­der­steh­li­che Art zu sich ziehen! Zum Fürchten die eben­falls gut ge­tarn­ten Kopf­jäger, die aus dem Hinterhalt ih­re Pfeile abschießen oder jemandem ei­nen Speer in den Rücken wer­fen. Vor al­lem trifft es die armen wehr­lo­sen schwarzen Träger, die als Nachzügler nie­dergemacht oder aus der Ko­lon­ne her­aus weg­ge­fan­gen werden, zap­pelnd in einer hochschnellenden Fußfalle. Heulend stürzen sie auf engen Ge­birgs­pfa­den mit ihrer Last ab. Tarzan nun muß gelegentlich mit einem Löwen kämp­fen, den er in den Schwitzkasten nimmt und dann er­sticht; oder mit einem Krokodil, das er, wie in aufregenden Unterwasser­aufnahmen zu sehen, trotz wil­de­ster Um­dre­hungen fest umklammern kann. Dann schwingt er sich wie­der einmal von einer Liane zur anderen, w­obei aber manch­mal etwas nicht stimmt, die Bewegung unterbrochen oder zusammengestückelt wirkt. In den Ru­he­pau­sen, in de­nen Tarzan auch einige Sätze wechselt, la­gert er mit Jane und Boy an einem Dschungelteich, der wie ein Fleck­chen Süd­see­in­sel aus­sieht.

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