Quelle: http://farm3.static.flickr.com/2356/2540498047_e377e14250.jpg?v=0
Da die
schon gestern geschlossene Mezquita wegen eines katholischen
Gottesdienstes erneut für Stunden nicht zugänglich ist,
schmuggeln wir uns zusammen mit einigen Asiaten ein und durchlaufen
den rosafarbenen marmornen Palmenwald
von annähernd 850 Säulenbögen, bis wir zu der kleinen Kathedrale
im Innern der Moschee kommen. Das Kathedrälchen
inmitten dieses großartigen Gebäudes macht einen wirklich
armseligen Eindruck! Und der
Gottesdienst ist entsprechend, tatsächlich gibt es
hier noch Priester, die wie Zauberlehrlinge
weihrauchschwingend den Altar umschreiten. Nach einer
Viertelstunde haben wir genug davon. Und betrachten später
lieber ein Modell der originären Moschee in dem stadtgeschichtlichen
Museum jenseits der römischen Brücke, das der zuletzt zum
Islam konvertierte ehemalige KP-Philosoph Roger
Garaudy errichten ließ.
Vor
der Moschee werden wir Zeuge eines minutenlangen Wortstreits zwischen
einem Pferdekutschenführer und einem
rivalisierenden Taxifahrer. Der kommt
überhaupt nicht an gegen das Gedröhn aus der Kehle des
vierschrötigen und – wie bei manch anderem seiner
Zunft – in der Physiognomie unglaublich verwüsteten
Menschen.
Am
Guadalquivir bewundern wir die mächtige maurische Wassermühle,
in die einst viele kleine Schöpffläschchen zum
sofortigen Gebrauch eingebaut waren. Weil ihre
Geräusche die Nachtruhe der Hofdamen störten, soll
man sie kurzerhand außer Betrieb gesetzt haben.
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