Quelle: http://blogs.ua.es/descubridores/files/2009/01/cathedral_and_archivo_de_indias_-_seville.jpg
Do. 21.9.:
Über
die Autobahn sind wir schon in rund 20 Minuten in Sevilla, der
„Hauptstadt Afrikas”, wie die Nordspanier spotten. Sie
ist auch Schauplatz von Rossinis Barbier und Bizets Carmen
(die ehemalige Tabakfabrik gehört jetzt zur Universität).
Auf der Suche nach einem Parkplatz fahre ich versehentlich
einem Stadtbus auf dessen Sonderspur hinterher
und gelange so unversehens zu einer Tiefgarage unweit der
Kathedrale. Die in ihrer Nähe liegende
ehemalige Seidenbörse „La Lonja”
suchen wir zuerst auf, um uns die Dokumentation
zu Kolumbus und seiner Zeit anzusehen. Der Akzent
liegt fast ausschließlich auf den zivilisatorischen
Wohltaten der Spanier; Platz gefunden haben
außerdem etliche Dokumente und Instrumente wie die
damaligen Weltkarten und Navigationsgeräte.
– In einem fort finden sich Touristengruppen
bei der Kathedrale und ihrem Glockenturm
„La Giralda” ein. In einer Ecke der von außen
palastartig niedrigen, doch im Innern
unerwartet geräumigen Kathedrale kann
man auf einer Bretterrampe zu Kolumbus’
Grabmal hochsteigen. Sein recht imposanter Sarkophag wird von
spanischen Königsfiguren getragen
und enthält – wie zum diesjährigen 500.
Todestag per DNS-Analyse angeblich nachgewiesen –
einige authentische Knochen; der Rest
des Skeletts scheint auf Santo Domingo verblieben zu sein.
Mit kurzen Pausen erklimmen wir über schätzungsweise
300 Stufen den aus maurischer Zeit stammenden Glockenturm
und werden dafür mit Panorama-Blicken
belohnt. Drunten, unweit der Kathedrale, findet der
überfallartige Handleseversuch einer Zigeunerin
statt.
Nach
der Rückfahrt lassen wir uns in Carmona wieder an dem belebten
Rathausplatz nieder. Im Parador beobachten wir während
eines Imbisses ein heraufziehendes Unwetter, das spät in der Nacht
an unseren Fensterläden rütteln wird.
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