Quellen: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/8/8a/17_bridge.JPG/800px-17_bridge.JPG http://en.wikipedia.org/wiki/Empress_Dowager_Cixi
In
einem motorisierten Drachenboot setzen wir über zu der Insel im
Südlichen See. Wiederholt kommt die elegant sich wölbende
17-Bogen-Brücke in den Blick, die das östliche Ufer mit
der Insel verbindet und von über 500 kleinen Steinlöwen auf den
Geländerpfosten bewacht wird.
Ein
Wort noch zu Cixi.
Ihren Ehrennamen 'Cíxǐ' (= 'Barmherzige Freude') erhielt sie 1861
bei ihrer Ernennung zur Kaiserinwitwe nach der
buddhistischen Göttin der Barmherzigkeit. Wie im
Mandschu-Adel üblich, verehrte sie die hilfreiche, oft
vielarmig dargestellte Guanyin
und spielte selber sogar deren Rolle in den
Aufführungen ihres Palasttheaters. Als Regentin
zweier minderjähriger Kaiser und dann als
selbsternannter Vormund von Guangxu war
sie beinahe ein halbes Jahrhundert an der Regierungsmacht
in China beteiligt oder hatte sie faktisch inne. Und
sicherte diese über ihren Tod hinaus durch die
Inthronisierung von Pu
Yi,
den sie an Stelle des am Vortage ihres eigenen Todes durch
Arsen vergifteten Guangxu noch als Kind-Kaiser
einsetzte. Das Leitmotiv ihres Sommerpalastes,
das sich in etlichen Berg- und Gebäudenamen sowie in
ornamentalen Details durchhält, ist
denn auch das der Langlebigkeit respektive
Unsterblichkeit.
Ihr
Geschichtsbild einer skrupellosen, perversen und
verschwenderisch-egoistischen Herrscherin ist in jüngerer Zeit
korrigiert worden. Schon die amerikanische
Malerin Katharine Augusta Carl, die für das oben abgebildete Porträt
Cixis ein Dreivierteljahr in ihrer Nähe lebte,
beschrieb sie in ihrem Buch 'With
the Empress Dowager'
(1907) als charmante und auch
anteilnehmende Persönlichkeit.
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