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Überflutete Rheinwiesen gegenüber dem Gehöft der Familie von „Jupp” Op. (Photo Dez. 1993)



Als Sechs- oder Siebenjähriger spiele ich in den überfluteten und nun von Eis bedeckten Rheinwiesen ge­gen­über dem Bauernhof meines Klassenkameraden Jupp. Haben wir nicht eine Schlinderbahn an­ge­legt? Plötzlich bin ich ein­ge­bro­chen und blicke, schon untergetaucht, in grünlich-grau­es wirbelndes(?) Was­ser. Milchig hell scheint sich über mir das Eis abzu­zeich­nen ... Ich bin wieder aufgetaucht und se­he einen größeren Jungen, der mir zur Hilfe kommt. Streckt er mir nicht sei­ne Hand entgegen? ... Dann be­finde ich mich in der Bauernstube; man hat mir die nasse Klei­dung ausgezo­gen, und ich sitze nun, in Decken gehüllt, beim Ofen und trinke heiße Milch.

Ich konnte noch nicht schwimmen, erinnere mich aber an keine Angst- oder Panik­empfindungen. Lief da­für alles zu schnell ab? Oder wurden hierbei schon Endorphine wirksam, die der Arzt S. B. Nuland in ‚Wie wir sterben’ (München 1994) zur Erklärung eines ähnlichen Erlebnisses an­führt: „Am er­staun­lich­sten war, daß ich überhaupt kei­ne Angst hatte und keinen Augenblick fürchtete, ich könnte ertrinken” (S. 209)?

   Herausgezogen hat mich wohl Hermann Op., der ältere Bruder meines Spielkameraden. – Noch heute kann dort das Was­ser gut zwei Meter hoch anstehen.


Auf diesem Bauernhof spiele ich oft zu­sam­men mit Jupp und dem benachbarten Bauernsohn Theo Bi. Geht er nicht zusammen mit Jupp in meine Klasse? <Ja.> Erinnerungsfragmente:


In dem hufeisenförmig umbauten Hof werden Erntewagen abgeladen ... Es wird gedroschen; eine lär­men­de Ma­schi­ne ist dort aufgestellt, deren langes För­derband hoch zu einer Luke hinläuft ... Bei ei­ner an­de­ren Gelegen­heit klet­te­re ich auf einer Leiter zu dieser grüngestrichenen(?) Luke hoch und ge­lan­ge so auf den Heuboden.

 

Seitlich links vom Hof oder schon auf der Wiese dahinter spielen wir Fuß­ball. Ich bin Torwart und wer­de von einem grö­ße­ren Jungen für meine Paraden gelobt und angefeuert.

In den Gärten und Wiesen hinter dem Gehöft spielen wir manch­mal „Räu­ber-und-Gendarm”. Die ge­nau­en Spiel­re­geln kenne ich nicht mehr.

 

Auf einem Feld helfe ich mehrere Stunden lang bei der Kornernte mit ... Die Bündel werden auf­ge­spießt und mit ei­nem Schwung hoch auf den Wagen ge­worfen ... Lese ich nicht zurückgebliebene Äh­ren zusammen? ... Dann sitze ich oben auf dem Ern­tewagen, der bald neben dem Bahndamm ­da­hin­fährt und zu­letzt in den Bauernhof meines Ka­me­ra­den Jupp einzubiegen scheint.

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