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„Fränzi” und H.F.


„Fränzis” Mutter Irmgard Schneider um 1955

Mitschüler

 


An die Namen und Gesichter meiner Mitschüler kann ich mich nicht mehr spontan erinnern, doch bei vorgelegten Ph­otos bin ich mir in der Regel sogleich sicher! Aus mei­­nem be­wuß­ten Erinnerungsvermögen könnte ich noch nicht ein­mal sicher ent­schei­den, ob meine Spiel­ka­me­ra­den „Mimi”, „Fränzi” und (Franz-)„Jupp” in mei­ne Klas­se gin­gen!

 

Doch, alle drei sind auf den beiden Erstklaßphotos, die Herr Köberling mir zeigte. Sie wur­den im Mi­­nu­­ten­ab­stand ge­macht, sind aber beide leider un­scharf. So ist nicht recht zu er­ken­nen ist, ob ich derjenige bin, der sich – jetzt ohne „Kläm­mer­chen” im Haar! – nahe beim Mit­­tel­punkt der Szene aufge­stellt hat. Falls ja, wie mein Lehrer mein­te und auch mir in­zwi­schen schei­nen will, hätte ich mich ausnahmsweise einmal nicht auf ei­nem der hinteren Plät­ze aufgestellt. Eine Aus­nah­me, die frei­lich ebenso er­klär­lich wä­re wie mein seltenes di­rektes Lächeln in die Ka­­me­ra: Seitlich vor mir steht mei­ne Spiel­freun­din „Frän­zi”, die eine Schiefertafel mit der Kreideaufschrift „1. Schul­jahr 1951/52” vor sich hält. Ob­gleich sie bei dem grel­len Ge­gen­­licht die Stirn gerunzelt hat, ist ihr Ge­sicht das ein­zi­ge, das mir auf An­hieb wieder ver­traut ist. Zu ih­rem Äu­ße­ren wuß­te ich bis­lang nur zu schreiben: „Sie hat dunk­­les (dun­­kelblon­des?) sich kräuselndes Haar. Trägt sie nicht Zöp­fe?” Ja.


Fränzi wohnt in einem kleinen weißgestrichenen Haus, das an den Bau­ern­hof un­se­res Klassenkameraden „Jupp” an­grenzt. Ihre Mutter ist Lehre­rin an unserer Schu­­le, aber nicht in meiner Klasse.

   Zusammen mit Fränzi sitze ich während eines Ver­­steck­spiels geduckt in ei­nem en­gen Schacht an der hin­te­ren Sei­te ihres Hauses. Lange bleibe ich so neben ihr, se­lig-be­klom­men, Kopf an Kopf und Hand in Hand.

Ver­mut­lich spielten wir gerade beim Spiel „Räuber-und- Gen­darm” mit.


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