Quellen: Museumsprospekt von 1980
Erfreulicherweise
ist der Umgang mit Kindern vergleichsweise gewaltfrei. Ein
einziges Mal nur sahen wir auf dieser Reise ein Ehepaar in
erzieherischer Verbiesterung auf ein Kind dreinschlagen - es war ein
französisches Paar vor der einst von Frankreich
den USA gestifteten Freiheitsstatue.
Während
zwischen Weißen und Schwarzen die Umgangsform des Ignorierens
weithin sorgfältig gepflegt wird, ziehen die von ihren Müttern oft
herausgeputzten schwarzen Kleinkinder immer wieder auf eine ungute
demonstrative Weise das Wohlwollen der Weißen auf sich.
Jüngere Kinder trafen wir nur gelegentlich wie auf dem schönen
schrillen Kinderrummelplatz des verrottenden
Coney Island an, während in den Städten kaum einmal Gruppen
autonom spielender Kinder zu erblicken waren. Um so
öfter kamen wir an den von Halbwüchsigen dominierten Rudeln von
Basketballspielern vorbei.
In den
Metropolen begegneten wir Kindern öfter in Schulgruppen, die in der
Regel mit Uniform und Namensschildchen ausstaffiert
waren. Versprengte zivile Grüppchen fanden sich vor allem in den
naturhistorischen und technischen Museen
ein, die museumspädagogisch wirklich zu
Zauberlandschaften hergerichtet sein können. Hier,
wie im Museum für Luft- und Raumfahrt in Washington oder dem
Chicagoer Museum of Science and Industry streifen Kinder
halbtagelang umher und dürfen bei den Rekonstruktionsmodellen
der spektakulärsten Erfindungen interaktiv selber
Hand anlegen.
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