Quelle: http://fokussiert.com/2009/03/02/landschaft-farbe-als-motiv/artistspalettejpg/
Auf
einer Nebenstraße südwärts nach Badwater biegen wir bald in die
halbringförmige Einbahnstraße des „Artist’s
Drive” ein. Sie schlängelt sich am westlichen Hang der Black
Mountains entlang und zeigt Fels- und Gesteinsformationen,
die von Metalloxydationen bunt gefärbt sind. Am prächtigsten
ausgeprägt ist das Farbenspiel an der „Artist’s
Palette”. Ihre dominierenden Farben Purpur, Rotbraun
sowie Türkis und Grün rühren vom Mangan, Eisen und
Kupfer her.
Wir
wundern uns hinterher über die manchmal enthusiastischen
Beschreibungen des Farbenspiels, von dem wir selber nur einen
Abglanz sehen konnten. Offenbar liegt dies auch an den Tageszeiten
und dem Lichteinfall. Denn Peter Sennhausers Photo von
der „Artist's Palette” zeigt drastisch, was die
Lichtveränderungen innerhalb von nur vier Minuten vor und
nach Sonnenuntergang für unser Auge bedeuten können.
Wir
fahren zurück bis zur Gabelung und nehmen nun die an „Zabriskie
Point” vorbeiführende Straße. Diese
Erosionslandschaft sahen wir einst in dem
gleichnamigen Film von Michelangelo Antonioni. Er hatte den
rasenden Einfall, rings um sein Liebespaar noch Dutzende von Pärchen
sich im Wüstenstaub herumwälzen zu lassen. Was man vor
Ort vorfindet, sind in Wirklichkeit Schlammablagerungen,
die in der Hitze zu Spitzhügeln oder Dünenreihen verbacken
wurden, dann wieder haubenartig gerundete
Formationen und an einigen Stellen parallel verlaufende
wellengleiche Furchen, die das von einer Anhöhe
herabfließende Wasser im Lauf der Zeit tief in die Sedimente
geschnitten hat. Aus den borsauren Ablagerungen gewann man
Borax, das u.a. zur Herstellung von Seifen, Desinfektions-
und Putzmitteln sowie für Glasuren verwendet wird.
Abgebaut wurde es vor allem im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts
in Minen, von denen noch der eine oder andere Stollenmund zu
sehen ist. Gespanne von jeweils 18 Mauleseln und zwei
Pferden zogen die Fracht über 10 Tage hin zur 270 km
entfernten Bahnstation Mojave.
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