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„Artist's Palette” (sich ändernder Anblick in Minutenfrist)

Standbild aus M. Antonionis ,Zabriskie Point’ (1970)

Quelle: http://fokussiert.com/2009/03/02/landschaft-farbe-als-motiv/artistspalettejpg/     

 


Auf einer Nebenstraße südwärts nach Badwater biegen wir bald in die halb­ring­för­mi­ge Einbahnstraße des „Art­ist’s Drive” ein. Sie schlängelt sich am westlichen Hang der Black Moun­tains entlang und zeigt Fels- und Ge­steins­for­ma­ti­o­nen, die von Metalloxydationen bunt ge­färbt sind. Am prächtigsten aus­ge­prägt ist das Farbenspiel an der „Ar­tist’s Palette”. Ihre dominierenden Far­­ben Purpur, Rotbraun so­wie Tür­kis und Grün rühren vom Mangan, Eisen und Kup­fer her.

   Wir wundern uns hinterher über die manchmal enthusiastischen Beschreibungen des Farbenspiels, von dem wir sel­ber nur einen Abglanz sehen konnten. Offenbar liegt dies auch an den Tageszeiten und dem Lichteinfall. Denn Pe­ter Senn­hau­sers Photo von der „Artist's Palette” zeigt drastisch, was die Lichtveränderungen innerhalb von nur vier Mi­nu­ten vor und nach Sonnenuntergang für unser Au­ge bedeuten können.

Wir fahren zurück bis zur Gabelung und nehmen nun die an „Zabriskie Point” vorbeiführende Straße. Die­se Ero­si­ons­land­schaft sahen wir einst in dem gleichnamigen Film von Michelangelo Antonioni. Er hat­te den rasenden Einfall, rings um sein Liebespaar noch Dutzende von Pärchen sich im Wü­sten­staub herumwälzen zu lassen. Was man vor Ort vor­findet, sind in Wirklichkeit Schlamm­ab­la­ge­run­gen, die in der Hitze zu Spitzhügeln oder Dünenreihen ver­ba­cken wur­den, dann wieder haubenartig ge­run­de­te Formationen und an einigen Stellen parallel verlaufende wel­len­glei­che Fur­chen, die das von einer Anhöhe herabfließende Wasser im Lauf der Zeit tief in die Sedimente ge­schnit­ten hat. Aus den borsauren Ablagerungen gewann man Borax, das u.a. zur Herstellung von Seifen, Des­in­fek­ti­ons- und Putz­mit­teln so­wie für Glasuren verwendet wird. Abgebaut wurde es vor allem im ersten Drittel des 20. Jahr­hunderts in Mi­nen, von denen noch der eine oder andere Stollenmund zu sehen ist. Ge­span­ne von je­weils 18 Mauleseln und zwei Pfer­den zogen die Fracht über 10 Tage hin zur 270 km ent­fern­ten Bahnstation Mo­ja­ve.


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