Home
Impressum
Ruth Fleigs Galerie
Schulkinder malen
Kritzel-Kratzel
Horst Fleigs Texte
I  Philosophica
II  Reiseberichte
Finnland Sept. 08
Andalusien Sept. 06
Kreta Aug. 05
Sizilien Aug. 03
Griechenland Aug. 01
Ithaka-Peloponnes 97
USA: 1980+1990+2000
Städtetrips:
Davos/Sils 07
Prag Juni 06
Lissabon/Sintra 99
III Zu Wim Wenders
IV Film und Kindheit
V Mitschüler/Schulen



Oakland Bay Bridge mit dem Tunnel auf der Insel Yerba Buena

Campus von Berkeley mit dem Campanile (Panoramaphoto)

Quellen: www.mtc.ca.gov/planning/bay_bridge/bbover.htm                                                                                                                      http://scotthaefner.com/photos/images/fullsize/kap/berkeleyCampanile01.jpg

 


Für einen Abstecher zur Universität Berkeley nehmen wir die Oakland-Bay-Bridge, mit der die Interstate 80 beginnt, die sich dann fast 4800 km bis nach New Jersey hin­zieht. Die doppelstöckige Brücke selbst wurde zum Anschluß an die transkontinentale Bahnstrecke der Cen­tral Pacific er­baut, die jenseits der Bay in Oakland endete. Für die Fahrt dorthin müssen wir nun das unteren Deck der Brücke neh­men, auf das bei dem Lo­ma- Prie­ta-Erdbeben von 1989 Teile des oberen Decks gestürzt waren. Wir dür­fen frei­lich auf der mit einer wei­ßen Rau­te auf der Fahrbahn ge­kenn­zeich­ne­ten Carpool-Lane fahren, auf der man zügiger vorankommt. Für dieses Privileg muß man min­de­stens eine zweite Person an Bord ha­ben (was schon bald von vielen Fahrern ausgenutzt wurde, die über die Baybrücke Anhalter mit­nah­men und sich dadurch außerdem die Maut­ge­bühr er­spa­ren konnten).

   Wir durchlaufen zuletzt den Campus von Berkeley, wo mein ehemaliger Tübinger Germanistiklehrer Richard Brinkmann im „Split Ap­pointe­ment” in jedem vierten Se­me­ster noch eine weitere Professur wahrnahm. Wie muß es ihn verwundert haben, als die von Berke­ley aus­ge­hen­de Stu­den­ten­re­vol­te, die ihrerseits aus der Bür­ger­rechts­be­we­gung hervorgegangen war, Jahre später nach Europa und auch Tü­bin­gen vordrang! Jedenfalls moch­te er sich den von Tübinger Studenten eingeforderten Diskussionen in der damaligen il­li­be­ra­len At­mo­sphä­re nicht mehr stellen. Der ihn sel­ber kennzeichnende paradoxale Untertitel seines Fontane-Buchs von 1967 (‘Über die Ver­bind­lich­keit des Unverbindlichen’) stand ja auch im denk­ba­ren Widerspruch zu den damals tonangebenden aktionistischen Dok­tri­nä­ren. – Der groß­zü­gi­ge und zugleich ländlich-liebliche Cam­pus von Berkel­ey hat es uns so angetan, daß wir ihn von nun an ne­ben Cam­bridge und Sa­la­man­ca zu unseren akademischen Lieblingsplätzen zählen.


- 18 -
ZurückWeiter
Top
http://www.fleig-fleig.de/