Quellen: www.mtc.ca.gov/planning/bay_bridge/bbover.htm http://scotthaefner.com/photos/images/fullsize/kap/berkeleyCampanile01.jpg
Für
einen Abstecher zur Universität Berkeley nehmen wir die
Oakland-Bay-Bridge, mit der die Interstate 80 beginnt, die
sich dann fast 4800 km bis nach New Jersey hinzieht. Die
doppelstöckige Brücke selbst wurde zum Anschluß an die
transkontinentale Bahnstrecke der Central Pacific erbaut,
die jenseits der Bay in Oakland endete. Für die Fahrt dorthin müssen
wir nun das unteren Deck der Brücke nehmen, auf das bei dem
Loma- Prieta-Erdbeben von 1989 Teile des oberen Decks
gestürzt waren. Wir dürfen freilich auf der mit einer
weißen Raute auf der Fahrbahn gekennzeichneten
Carpool-Lane fahren, auf der man zügiger vorankommt. Für dieses
Privileg muß man mindestens eine zweite Person an Bord
haben (was schon bald von vielen Fahrern ausgenutzt wurde, die
über die Baybrücke Anhalter mitnahmen und sich dadurch
außerdem die Mautgebühr ersparen konnten).
Wir
durchlaufen zuletzt den Campus von Berkeley,
wo mein ehemaliger Tübinger Germanistiklehrer Richard
Brinkmann
im „Split Appointement” in jedem vierten Semester
noch eine weitere Professur wahrnahm. Wie muß es ihn verwundert
haben, als die von Berkeley ausgehende
Studentenrevolte, die ihrerseits aus der
Bürgerrechtsbewegung hervorgegangen war,
Jahre später nach Europa und auch Tübingen vordrang!
Jedenfalls mochte er sich den von Tübinger Studenten
eingeforderten Diskussionen in der damaligen illiberalen
Atmosphäre nicht mehr stellen. Der ihn selber
kennzeichnende paradoxale Untertitel seines Fontane-Buchs von 1967
(‘Über
die Verbindlichkeit des Unverbindlichen’)
stand ja auch im denkbaren Widerspruch zu den damals
tonangebenden aktionistischen Doktrinären. – Der
großzügige und zugleich ländlich-liebliche Campus
von Berkeley hat es uns so angetan, daß wir ihn von nun an
neben Cambridge und Salamanca zu unseren
akademischen Lieblingsplätzen zählen.
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