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Das nächtliche San Francisco von den Twin Peaks her gesehen. Rechts die Oakland Bay Bridge,halblinks die City Hall
Quelle: http://farm4.static.flickr.com/3032/2983607115_e3bb48dc00_b.jpg
 

 

Flug und Ankunft, Do. 16.8.90



Gegen 11h30 fliegen wir in der beinahe überschallschnellen Trident mit „Delta-Airlines” von Stuttgart ab. Wir sind in die Bu­si­ness-Class aufgerückt, weil unser Tü­bin­ger Reisebüro vergessen hatte, Sitzplätze für uns zu reservieren. Wie schon bei einem an­de­ren Bu­si­ness-Flug gefällt uns aber die beflissene Be­wir­tung dort überhaupt nicht und möchten wir die feudaleren Klas­sen in Zu­kunft eher meiden. Während des einstündigen Aufenthalts in Amsterdam kom­men meh­re­re Putzkolonnen an Bord, die teilweise im Leer­lauf ar­beiten oder die Arbeit ei­ner anderen Kolonne wiederholen.

    Obgleich wir im südlichen Atlanta, dem Hauptsitz von „Delta Airlines”, zwischenlanden müssen, überfliegen wir den amerikanischen Kon­ti­nent diesmal zu­nächst weiter nördlich als 1980 für New York. Und sehen so als erstes das wie menschenleere kanadische La­bra­dor unter uns liegen, mit etlichen langen Ge­birgs­stra­ßen, von denen so manche plötzlich nicht mehr weiter führt. Schon während des ein­stün­di­gen Auf­enthalts in Atlanta werden wir vom Im­mi­gra­tion Officer zügig abgefertigt; anders als damals sein Kollege in New York spricht er (auch) ein europäisches Englisch. Der Start der nun viel klei­ne­ren „Del­ta”-Ma­schine, die uns nach San Francisco tra­gen soll, ver­zögert sich um 20 Minuten. Derweil beobachten wir nicht ohne Bedenken, wie ein ein­zi­ger Me­cha­niker in ziviler Kluft an ei­ner der Tur­bi­nen herumwerkelt und mit einem Läppchen flüchtig nachpoliert.

   Die Sitzreihen dieser Maschine sind nun unbequem eng, gleichwohl arbeiten etliche Leute konzentriert an ihren Papieren. Einer füt­tert seinen Laptop und läßt sich von einem neben ihm im Unterhemd dasitzenden tätowierte Zeitgenossen anscheinend nicht stö­ren. Von Zeit zu Zeit funkelt drunten eine größere Stadt auf, einmal ist es wohl Salt Lake City.

   Wundervoll der abendliche Landeanflug über San Francisco! Die perlenkettengleich sich hinziehende Straßenlaternen schimmern mit­un­ter wie was­ser­über­flu­tet, um dann wieder wie Straßsteinchen zu funkeln (so Ruth). Sekundenlang scheint die Maschine über der Stadt zu stehen, bis sie in einem an­ge­deu­te­ten Sturz­flug zur Landebahn hinunterschwenkt. – Die Flugzeit hat sich alles in allem, mit den Zwischenaufenthalten, auf gut 18 Stunden belaufen.

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