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Der Schauplatz, diese entlegene und permanent von den Atlantikbrechern attackierte Hotel­ruine, beschleunigt den Zer­fall der Gruppe. Es ist ein Ort der Ausweglosigkeit und eines kommunikativen Stillstandes, wie er schon ein­mal bei ähnlichem Zeitvertreib in einem fast menschenleeren Hotel inszeniert wurde, in Ingmar Bergmanns ,Das Schwei­gen’ (1963). Bergmanns Film scheint denn auch die Figur der Joan zu entstammen, die in dieser Nacht noch drei­mal bei ihrem Violingestümper oder dem rhythmisch sie noch im Bett beherrschen­den Metronom zu sehen ist. Wie bei Bergmann die tod- und lie­bes­kran­ke Ester wird auch sie für kurze Zeit durch klassische Mu­sik erlöst - eine kle­i­ne Wen­ders­sche Hommage?


LeMays Buch hat für Munro die uralte ambivalente Aura des Heiligen, es weist in seinem wiederholt zitierten Inhalt auf das drohende Unheil hin und ist doch zugleich als Grundlage und Inspiration eines unvergeßlichen Filmwerks für ihn ein Unterpfand, eine Verführung, die auch der ernüchternde Kameramann Joe nicht eigentlich erschüttern kann. Ein­ge­führt wird das Buch über eine Geste des Vertrauens, indem Munro der noch im Kostüm der ,Survivors’ ge­klei­de­ten An­na das von einem „guten Freund” erhaltene Exemplar überreicht; beunruhi­gend freilich jener nachfolgende Schnitt von den Buchseiten zu dem erlöschenden Scheinwer­fer. Am Abend steht die von nun an schwarzgekleidete An­na mit dem aufgeschlagenen Buch in Händen gleich einer Skulptur auf dem Dach der Hotelruine, unter sich Den­nis und Joe, der in dieser aussichtslosen Situation nur noch „Knieschoner” (fürs Dauergebet) empfehlen könne. Da tritt der wie Doc Holliday in John Fords ,My Darling Clementine’ schwarz­gekleidete Munro an An­na heran und er­bit­tet sich das Buch zurück, habe er doch das Gefühl, es in dieser Nacht zu brauchen (es ist die Alptraumnacht). Anna legt das Buch in seine Linke, er nimmt es hoch, preßt es mit der Rechten vor die Herzgegend und bedankt sich mit der For­mel des alten Mose Harper aus Fords ,The Searchers’, Moses Stimmfall und leichte Ver­beugung imitierend: „Thank you kindly”. Wenn er schließlich der an der Theke versammelten Filmcrew vor seinem Abflug die Lage er­läu­tert, legt er die Rechte auf das ,Searchers’-Buch wie auf eine Bibel und erklärt: „Wie alle stehen noch unter Ver­trag.” Wie­der Hohn und Spott der Crew, mit Ausnahme wiederum von Anna, die das Buch nun behalten darf.


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