Home
Impressum
RUTH FLEIGS GALERIE
Schulkinder malen
Bilderbuch Rob. Rabe
Kritzel-Kratzel
HORST FLEIGS TEXTE:
I  Philosophica
II  Reiseberichte
China Okt. 2011
Finnland Sept. 08
Andalusien Sept. 06
Kreta Aug. 05
Sizilien Aug. 03
Griechenland Aug. 01
Ithaka-Peloponnes 97
USA: 1980+1990+2000
Städtetrips:
Davos/Sils 07
Prag Juni 06
Lissabon/Sintra 99
III Zu Wim Wenders
IV Film und Kindheit
V Mitschüler/Schulen
VI Germanistica


AGRIGENT: „Collina dei Templi” (im Zentrum der Concordiatempel)

Quelle: http://3.bp.blogspot.com/_AZaeJIQzyF8/Sw0UlL1rv0I/AAAAAAAAC6A/HX_rrN2IzDI/s1600/01.jpg  



Nach dem Einchecken ins jüngst renovierte Hotel „Montreal” gehen wir an der Ka­the­dra­le vorbei in die In­nen­stadt. Die aber will sich als Raum­ge­fühl so recht nicht ein­stel­len, trotz der nahezu 70.000 Einwohner sind nur da und dort mal mehr als zwei, drei Dutzend Leute bei­sam­men. Wir laufen zurück zum Hotel und erkunden RAGUSA nun mit dem Auto; doch zu un­se­rem Befremden ist auch jetzt kein eigentliches Zen­trum aus­zu­ma­chen, auch beim Busbahnhof sind gerade mal wieder zwei Dut­zend Leu­te zu sehen, und wie ausgestorben ist am heutigen Sonn­tag das In­du­strie­ge­biet mit seinen Raffinerien. Schieß­lich sto­ßen wir auf ein Fußballstadion, doch in dem Mo­ment, als ich den Peugeot ab­stel­le und Kar­ten kau­fen will, ist der Pfiff des Schieds­rich­ters zu hören und kommen schon die ersten Zuschauer aus dem Sta­di­on­tor! So las­sen wir uns zu­letzt in ei­ner di­rekt bei der Hauptbrücke lie­gen­den Allround-Trat­to­ria nieder. Bei Einbruch der Dämmerung finden sich nun doch mehr Pas­san­ten und Gä­ste ein, auch Fa­milien mit Kleinkindern, doch immer noch verwunderlich we­ni­ge. Vie­le Ein­woh­ner sollen in der Erd­öl­in­du­strie oder beim (Un­ter­ta­ge-)Asphaltabbau be­schäf­tigt sein. Erholen sie sich etwa zur Zeit an Ita­li­ens Strän­den?


Mo. 18.8.03:


Ursprünglich wollten wir einen Umweg über Donnafugata nehmen, doch drehte Vis­con­ti bei der Verfilmung von Lam­pe­du­sas ,Get­topardo’ nicht in diesem Palast, son­dern in dem von Lampedusas Vorfahren in Palma bei Agri­gent. So kommen wir denn bald an Gela vorbei, wo Ais­chy­los starb und Sa­muel Fuller mit seiner „Big Red Onean­­lan­­de­te; und erneut vorbei an ge­wal­ti­gen Raffinerien, bis wir Empedokles’ Hei­mat­stadt AGRI­GEN­TO er­reichen, ali­as Girgenti alias Akragas. Nach kurzer War­te­zeit in unserer Hotelanlage „Mose” können wir das Gepäck im Zim­mer ab­stel­len und wei­ter zu dem sogenannten Tem­pel­tal fahren. Die wohl nach dem ägyptischen „Tal der Kö­ni­ge” gewählte Bezeichnung ist un­ge­schickt, da die Haupt­an­la­gen auf einem Hö­hen­kamm liegen, der sich über an­nä­hernd 2 km in west-östlicher Richtung erstreckt („Col­li­na dei Tem­plilau­tet denn auch die kor­rek­te­re ita­lie­ni­sche Bezeichnung). Auf Ruths Mahnung hin kaufe ich mir ein weißes Lei­nen­hüt­chen, das uns bei­den dann, im Wech­sel, bei dem mehr­stündigen Rundgang immer wieder zugutekommt. In­mit­ten vie­ler Be­sucher schreiten wir auf den gro­ßen Con­cor­di­a­tem­pel zu, der von al­len am besten erhalten ist, weil er schon sehr früh zu ei­ner christ­li­chen Basilika um­ge­baut wurde. Sie wur­de erst im 18. Jh. bei der Re­stau­rie­rung der anderen Tem­pel prof­a­niert und zum Tempel zurückgebaut. Unweit des Tempels, der den Do­ri­schen Eck­kon­flikt auf ei­genwillig Weise an­ging („dop­pel­te Eckkontraktion), befindet sich noch eine frühchristliche Nekropole. Nach Be­sich­ti­gung auch des Ju­no- und He­rak­les­tem­pels begeben wir uns zu dem einzigen tatsächlich im Tal liegenden As­kle­pi­os­tem­pel, dessen Rui­ne Goe­the von ei­nem Jo­han­nis­brot­baum beschattet fand. Ich will nach­schau­en, doch ist das Zugangstor ver­schlos­sen, da sich dort ein land­wirt­schaft­li­ches Mi­ni­ste­ri­um an­ge­sie­delt hat.

- 7 -

ZurückWeiter
Top
http://www.fleig-fleig.de/