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VI Germanistisches


PATRAS. Oben: Andreas-Kathedrale und Fährhafen
Unten: Das 2009 eröffnete Archäologische Museum Patras







Quellen: www.zafiris.gr/images/PatraByAir/PatraByAirCityFromAbove.htm
http://en.wikipedia.org/wiki/File:New_Archaeological_Museum_of_Patras.jpg                                              
www.airtimes.com/cgat/gr/olympic/detail/insidecover-oa700401.jpg


Mittw. 27.8.97:


Nach dem Frühstück auf der hübschen Terrasse dieses alten Strandhotels fahren wir mit dem Gepäck ins Zentrum von Pa­tras und stellen den Miet­wa­gen in einer bewachten Garage ab. Das im Baedeker an­ge­ge­be­ne „interessante Volks­kun­de­mu­se­um” nördlich der Plateia Georgiou su­chen wir ver­ge­bens, wo­mög­lich hat inzwischen ein Frisörsalon den Platz ein­ge­nom­men. (Nachtrag: Das Museum liegt an der Plateia Psila Alo­nia.) In der Nä­he entdecken wir dafür zu unserem Ent­zü­cken ein Ge­schäft, das aber­tau­sen­de von handwerklich-technischen Utensilien führt, Din­ge, von de­nen ich man­che zu­letzt in den 1950er Jah­ren sah. – Wir haben noch die Zeit, uns die Kathedrale Agios Andreas anzuschauen. Er­rich­tet wur­de sie über dem ver­mu­te­ten Ort, an dem der Apostel um 60 n.Chr. in Patras gekreuzigt wor­den war. In der mit An­dre­as­kreu­zen aus­ge­stal­te­ten Sei­ten­ka­pel­le der mo­dernen lichten Basilika wird als Reliquie das Haupt aufbewahrt, das nach der Kir­chen­spal­tung wäh­rend des Vier­ten Kreuz­zu­ges von Kon­stan­ti­no­pel nach Rom verschleppt worden war und un­längst vom Papst rück­er­stat­tet wur­de.

 

Nach kleineren Scherereien bei der Mietwagenübergabe fliegen wir mit Olympic-Airways von Patras-Ara­xos zurück nach Mün­chen. Diese Flug­ge­sell­schaft, die für ihr Logo mit den fünf Olympischen Rin­gen nach Einspruch des Olympischen Ko­mi­tees einen sechsten Ring hinzufügen muß­te, wirbt ge­gen­wär­tig für die Olympischen Spiele, für die Athen Wochen spä­ter wirk­lich den Zuschlag erhält. An Bord stol­pert eine Ste­war­deß und schüt­tet der Sitznachbarin von Ruth ein Getränk über die hel­le Ho­se. Die schon merklich angetrunkene Frau erstarrt und beginnt nach dieser ei­nen Schreck­se­kun­de wild zu lachen. Sie wird von der Stewardeß vor die Alternative eines finanziellen Schadensersatzes oder einer Fla­sche Cham­pag­ner ge­stellt – und wählt die Fla­sche. Über den Alpen bestaunen wir eine uns unbekannte, aus der Tiefe bis zu uns hin hoch­ge­zup­fte Cir­rus­for­ma­ti­on.

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