Quellen: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/a/af/Theater_Epidauros.jpg www.artchive.com/artchive/g/greek/greek_epidaurus.jpg www.gottwein.de/Hell2000/epid002.php
Mo. 25.8.97:
Gleich nach dem Frühstück brechen wir mit dem Mietwagen nach EPÍDAUROS aus. Nach kaum einer Stunde sind wir dort, doch haben sich schon viele Besucher bei diesem Heiligtum des Halbgottes Asklepios eingefunden. Zuerst besichtigen wir das Theater, das als das schönste und zugleich besterhaltene Griechenlands gilt. Das steile, über 20 Meter hohe Halbrund mit den durch elf Treppen strahlenförmig getrennten Sitzreihen ähnelt einer riesigen Jakobsmuschel. Im Zentrum der kreisrunden Orchestra, einst Spielfläche für Chor und Schauspieler, finden sich immer wieder Personen ein, die von anderen bis zu 55 Sitzreihen über ihnen überprüfen lassen, wie gut die fallende Münze, das knisternde Papier oder das Flüstern droben noch zu vernehmen sind. Flankiert wird das Theater von den beiden ,Parodoi’-Toren, durch die sowohl die Zuschauer das Theater als auch dann der Chor oder etwa Boten die Orchestra betraten.
In dem kleinen Museum werden neben Bauteilen von Tempeln, Asklepios-Statuen und gemeißelten Inschriften der (Wunder-)Heilungen auch chirurgische Instrumente ausgestellt; leider sind keine Repliken zu erwerben, die eine oder andere davon oder auch einen Asklepiosstab hätten wir sonst gern für unsere Medizinstudentin Zsuzsa heimgebracht. Nicht nur eine der Aufseherinnen versucht unverdrossen, den Lärmpegel der vielen Besucher auf den bei einer Kirchenbesichtigung oder auch am Ort eines asklepischen Heilschlafes zu dämpfen.
Unter den Ruinen am faszinierendsten, da von chthonischer Magie, ist der labyrinthgleiche, einen dreifach gewundenen Steinring aufweisende Unterbau eines Rundbaus (Tholos), in dem vermutlich die dem Asklepios heiligen Schlangen gehalten wurden. Nicht weit von dieser Krypta zeigt sich heute in einem Gemäuer eine goldfarbene Echse.
- 25 -