Quellen für die Photos links: www.goddess-athena.org/Museum/Temples/Sparta/Leonidas_statue_finding.html www.greekworks.com/content/index.php?/photos/20070326/beye_01/475
In einem
Delikatessengeschäft der Innenstadt kauft Ruth einige köstliche
Süßigkeiten. Das archäologische Museum ist
heute geschlossen, so setzen wir uns eine
Zeitlang in den Museumspark, der neben
Repliken antiker Skulpturen auch einen Springbrunnen
mit lustig überraschender Fontäne aufweist. Derweil sich
vor einer angrenzenden Kirche eine
Hochzeitsgesellschaft sammelt, bietet dort ein
Zigeuner im Nadelstreifenanzug
Tempotaschentücher feil und findet auch einen Abnehmer.
Wir lassen uns in einem Straßencafé an der
belebten palmengesäumten Hauptstraße
nieder und bleiben dort anderthalb Stunden bei
Eiskaffee, Ouzo und jedesmal mitgereichtem
Wasser. Einige Zigeunermädchen kommen
vorbei, um ihren Obolus entgegenzunehmen. Ein
Junge aber wird von einem Tischnachbarn auf eine gleichermaßen
routinierte wie nette Art
hinwegkomplimentiert. Als wir das Café in
der Dämmerung verlassen, hätte schwerlich noch ein
weiteres Glas auf unseren Tisch gepaßt.
So. 24.8.97:
Ehe wir Sparta
verlassen, besichtigen wir noch das kleine archäologische
Stadtmuseum. Auf die kultische Verehrung der
Artemis weisen viele Sichelstelen zurück, darunter
einige mit erstaunlich gut erhaltenem Sichelblatt.
Am eindrucksvollsten ist sicherlich die
Marmorbüste eines Spartiaten mit
Hoplitenhelm, die in der Nähe des Heiligtums der
Athena Chalkioikos ausgegraben wurde
und vermutlich Leonidas darstellt. Die
Spartaner machten ansonsten wenig Aufhebens
um das Gedenken an ihre Toten; nur wer als Frau
bei der Arbeit starb oder als Mann im Kampf fiel, wurde auf
einem Grabstein namentlich genannt, im letzteren
Fall dann mit der knappen Auskunft „en polemo”
(„im Kampf gefallen”).
- 20 -