Quelle: www.windmillstravel.com/zoom.php?id=6194
Doch dann ein
schockierender Anblick: Hügel um Hügel, auf viele Kilometer hin,
sind die Wäldchen und auch Olivenhaine abgebrannt! Ein Gut
in der Nähe blieb immerhin verschont, auch sind manche
Plantagenstreifen auf kaum begreifliche Weise unversehrt
geblieben. Am Straßenrand liegen neben den verschmorten
Stämmen der Stromleitung schon Ersatzkabel. Tiefe Stille ringsum.
Eine schwarzgekleidete alte Frau wird von ihrem Begleiter
festgehalten, als wir uns den beiden mit dem Auto
nähern; heftig beginnt sie über diese Behandlung zu schimpfen.
Hinter
dem Dorf Agios Ioannis endet unerwartet die asphaltierte Straße. Wir
müssen auf grobem Schotter weiter, in dem bald auch spitzige Steine
zu erkennen sind. Da
ein Reifenschaden zu befürchten ist und unser Autovermieter AVIS nur
asphaltierte Strecken erlaubt, entschließen wir uns zu einem
größeren Umweg gen Andritsena und dann auf
Gebirgsserpentinen weiter auf Megalópolis zu.
Die eine oder andere der hiesigen Felsformationen
würde man eher in Monument Valley vermuten. Beim
gewaltigen Durchbruch des Alpheios erhebt sich eine
der fränkischen Burganlagen aus dem 13. Jh.,
Karítena,
die Anfang des 19. Jh. zum Hauptquartier des peloponnesischen
Freiheitskämpfers Theodoros Kolokotronis ausgebaut wurde.
Wir machen einen Abstecher in das Bergdorf. Ein
80- bis 90Jähriger bedient uns in einem Laden, der alles Mögliche
und Unmögliche führt, darunter Cremes in
altertümlichen Schachteln und Fidibusse.
Wir halten nach Käse Ausschau, er vermutet aber Brot und bringt uns
freudestrahlend einen Laib. Als er ihn einpackt,
tritt ein Mann mittleren Alters herein, betastet den
verbliebenen zweiten, nicht mehr frischen Laib und beginnt knapp
und leise auf den Alten zu schimpfen. Das von uns
angebotene Brot freilich möchte er nicht nehmen. Wir setzen uns auf
den Balkon eines Kafenions, das auf das Tal zeigt,
werden jedoch bald durch überlaute Schlagermusik
vertrieben.
- 12 -