Nachtrag zu unserer Schülerzeitung ‚Der Kreisel’
Eine
Diskussion über die rigide Aussiebepolitik an unserem Gymnasium
kommt in unserer seit 1958 bestehenden Schülerzeitung
erst 1962 durch die folgende redaktionelle Notiz in Gang:
„An
unserer Schule erreichten im letzten Jahre 14% der Schüler nicht die
nächste Klasse. Damit lagen wir in Oberhausen weit an der
Spitze! Mit großem Abstand (8%) folgt das staatl. Gymnasium,
während das Sophie-Scholl-Gymnasium mit (4%) ganz
hinten liegt.” (‚Der
Kreisel’ No.1/1962, S. 34)
Im
selben Heft merkt der Redakteur Bernd Zilly zu der Nachricht,
daß die neue Aula nicht mehr als 340 Schüler aufnehmen
könne, sarkastisch an: „Wenn die
Unterstufe zahlenmäßig der Ober- und Mittelstufe
angeglichen würde, so gäbe es hinsichtlich der
Unterbringung aller
Schüler und Lehrer in der Aula wohl kaum Schwierigkeiten.”
(a.a.O., S. 23) Im folgenden Heft erzählt ein Anonymus,
wie der „liebe Gott”
zweimal einen
weinenden Sterkrader Jungen zu trösten vermag, beim
dritten Mal aber nur noch mitschluchzen kann, als er
erfährt, daß der Kleine auf dem Sterkrader
Gymnasium sei. In seinem Beitrag „eine ‚schwere’
schule?” weist unser
Klassenprimus Udo Buhren (in Heft 3/1962) auf das seit
Jahren zu konstatierende
Zusammenschmelzen unserer Oberstufe
und zugleich darauf hin, daß so mancher der abgegangenen
Schüler an anderen Gymnasien zu den
Klassenbesten zähle. So wären von den 27 Schülern
unserer alten Untersekunda fünf nicht versetzt
worden und fünf weitere auf ein anderes
Gymnasium gewechselt, wo sie „jetzt alle
verhältnismäßig gut” daständen.
Udo bejaht seine Frage und merkt auch tapfer an, daß
ihm unser Schulleiter Dr. Otto Lorenz die
Nichtversetzungsquote für 1962 nicht hätte
mitteilen wollen, weil die Quotenzahlen von
1961/62 zu „scharfen Angriffen auf unsere
Schule mißbraucht worden seien”.
Als
Wim Wenders
im
‚Kreisel’ 3/1963 argumentiert, daß die für den Bedarf an
Lehrern und anderen Akademikern gesuchte
‚Begabtenreserve’ schon längst
existierte, nämlich unter den vielen seit der Sexta von
den Gymnasien „abgestoßenen”
Schülern, wird er in
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