Home
Impressum
Ruth Fleigs Galerie
Schulkinder malen
Kritzel-Kratzel
Horst Fleigs Texte
I  Philosophica
II  Reiseberichte
Finnland Sept. 08
Andalusien Sept. 06
Kreta Aug. 05
Sizilien Aug. 03
Griechenland Aug. 01
Ithaka-Peloponnes 97
USA: 1980+1990+2000
Städtetrips:
Davos/Sils 07
Prag Juni 06
Lissabon/Sintra 99
III Zu Wim Wenders
IV Film und Kindheit
V Mitschüler/Schulen



Estação de Caminhos de Ferro do Rossio

Quelle: www.e-architect.co.uk/portugal/jpgs/rossio_station_lisbon_bm070508_cfernandoguerra_4.jpg



Des Abends spazieren wir die Avenida da Liberdade hinunter zum Rossio-Bahnhof, der um 1890 im neomanuelischen Stil mit zwei hufeisenförmigen Portalen erbaut wurde. Für die Züge nach Sin­tra hat man sich drei Stockwerke hinauf zu begeben! Un­weit des Rossio erblicke ich einen un­kennt­lich entstellten Mann, dessen Gesicht wie ein Hahnenkammgewächs von meh­re­ren Fleisch­­schich­ten überwuchert ist. Lepra aus den ehemaligen Kolonialgebieten Portugals? Schon am näch­sten Tag be­geg­net mir in Lissabon eine weitere Person mit einer ähnlichen Geschwulst.

   Schon bald haben wir uns dem Hafen genähert und lassen uns davor, in der Unterstadt Baixa, bei einem der hier von Lip­ton gesponserten Ice-Teas sowie dem von Winter geschätzten „Super-Bock”-Bier nieder. An einem der Nachbartische amü­sie­ren sich einige wohlsituierte Portugiesen mit einem Schwarzafrikaner und halten zuletzt eine Feuerzeugflamme an eine sei­ner Skulpturen aus Elfenbein-Imitat. Empört beklagt sich der Mann hinterher bei einem Kollegen. Ein Treffpunkt vie­ler Schwar­zer ist die an den Rossio-Platz östlich angrenzende alte maurische MOURARIA, das ehe­ma­li­ge Refugium oder Ghetto der von den Christen geschlagenen Araber. Sie wird von et­li­chen Fischrestaurants gesäumt. Was da auf den Tellern zu sehen ist, ließe sich in den we­ni­gen Ta­gen, über die wir verfügen, nicht einmal anstudieren! Wir bevorzugen deshalb für heute ein klei­­nes Abend­es­sen in einer Art Pastetenbäckerei. Und lassen uns wie an den folgenden Aben­den noch längere Zeit auf dem Bal­kon unseres Hotelzimmers nieder. Die tieffliegenden Wolken strei­fen beinahe die Häuser des Quartiers; und in dem Häu­ser­block gegenüber macht sich nach An­bruch der Dämmerung ein altes Ehepaar gemächlich bettfertig.


- 2 -

ZurückWeiter
Top
http://www.fleig-fleig.de/