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HÁNIA. Oben: Venezianische Hafenpromenade (von der Janitscharen-Moschee her gesehen)
Unten: Die venezianischen Arsenale; im Hintergrund die Weißen Berge (Lefka Ori)

MÁLEME: Auf dem deutschen Soldatenfriedhof
Bräuer, General der Fallschirmjäger und Kommandant der Festung Kreta, wurde nach Kriegsende von den Briten an Griechenland ausgeliefert und nach einem Kriegsverbrecherprozeß in Athen erschossen.

Quellen: http://www.greecetravel.com/crete/chania/oldtown/chania-mosque.jpg                                                                                                                www.kreta-wiki.de/wiki/images/c/c4/Friedhof_Maleme.jpg

www.greecetravel.com/crete/chania/oldtown/venetian-shipyards.jpg                                                                                                                                 www.historic.de/Home/Kreta2007/Maleme/SFMaleme.htm



Weiter westlich, kurz vor dem deutschen Soldatenfriedhof von Máleme, besichtigen wir ein kleines mi­no­isches Tholosgrab (vor dem ich mich mit her­me­tisch gekreuzten Fü­ßen photographieren lasse). Der von der Landstraße abgelegene Sammelfriedhof für an­nä­hernd 5000 Gefallene liegt ver­steckt in ei­nem Oli­ven­hain und ist, wie es sich ge­hört, we­sentlich schlichter als der von den Kre­tern angelegte in Sou­da. Statt der vertikalen Mar­mor­blö­cke sind es hier nur flache Granitplatten, auf denen jeweils zwei Ge­fal­le­ne ver­zeich­net sind. Einige aufgerichtete niedere Steinkreuze glie­dern die An­la­ge ein we­nig. Auf einer der In­for­ma­ti­ons­ta­feln in dem kleinen Museum wird – wie in Spiel­bergs Film ,Pri­vate Ryan’ – das Schicksal drei­er Brü­der (der Gra­fen Blü­cher) do­ku­mentiert, die hier im Mai 1941 während der Luft­lan­de­ope­ra­tion „Merkur” fielen; einer von ih­nen lan­de­te mit dem Fall­schirm in­mit­ten ei­ner feind­li­chen Pan­zer­ab­teilung.


Zurück gen Hánia, wo ich mich vor der Altstadt erneut verfahre und in einem Badestrandgelände aus­kom­me. Beim Wenden rück­wärts in einen kleinen san­di­gen Nebenweg schlägt der Mietwagen mit dem Un­ter­bo­den hart auf. Erst beim Aussteigen ist zu se­hen, daß die as­phaltierte Straßenkante genau hier ab­bricht und nur ei­ni­ge Feldsteine die wei­te­re Radspur provisorisch mar­kie­ren. Es tröpfelt heftig aus ei­ner Stel­le unterhalb des Motorbereichs. Schon sind kre­ti­sche Au­to­fahrer zur Seite, helfen mir beim Über­prü­fen al­ler Flüs­sig­keits­stän­de, die aber alle in Ordnung sind, insbesondere der Kühlwasserstand. Es scheint also nur das Was­ser der Kli­ma­an­lage zu sein. Da es auch noch nach 10 Mi­nu­ten der Wei­ter­fahrt tröpfelt, erwarten wir den bal­di­gen Aus­fall der An­la­ge und stel­len uns auf einen Wa­gen­wech­sel bzw. das Aufsuchen der Eurocar-Zentrale in Ré­thim­non ein. Als die Kli­ma­an­la­ge auch nach ei­ner wei­te­ren Vier­tel­stun­de noch funk­tioniert, riskieren wir es, wie vorgesehen zur Halbinsel Akro­tí­ri hin­aus­zu­fah­ren, bis nach Stav­rós, dem Schau­platz der Ver­fil­mung von ,Alexis Sorbas’. Der kleine Berg ist gut wie­der­zu­er­ken­nen, auch ein Höh­lenloch dort, wo im Film der Eingang zum Stol­len ist. Ka­zan­tza­kis sam­mel­te entsprechende Er­fah­run­gen in der pe­lo­pon­ne­si­schen Mani-Region, wo er ein klei­nes Braun­koh­len­werk gepachtet hat­te. – Am Fu­ße des Ber­ges ba­den vor al­lem Ein­hei­mi­sche in ei­nem See, der mit dem Meer verbunden ist. Wir schauen dem so gar nicht aufgeregten Trei­ben bei einem Im­biß in ei­ner Ta­ver­ne zu und laufen zu­letzt zum Mee­res­saum hin­über.

   Auf dem Rückweg fahre ich den kleinen Flughafen der Halbinsel an, um den Manager eines Au­to­ver­leihs nach Details zur Kli­ma­an­la­ge zu fragen. Er weiß es auch nicht so ge­nau, doch versichert mir ein pra­xis­nä­he­rer Mietwagen-Abnehmer, daß der Was­ser­ver­lust unbedenklich wäre. Tatsächlich bleibt alles wei­ter­hin  im grü­nen Bereich. – Abends durch­lau­fen wir noch Hánias Alt­stadt.

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