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Geburtshöhle des ZEUS in PSYCHRO (LASSITHI-Hochebene)


Do. 18.8.:


Im Mietwagen geht es früh zur Lassithi-Hochebene mit der Geburtshöhle des Zeus. Der Ambélos-Paß wird von den Ruinen einiger Windmühlen gesäumt, die auf den An­­sichts­­kar­ten noch schmucke weiße Segel tragen. Bei der sich bald öffnenden Lassoschlinge der Rundstraße die­­ser Hocheben biegen wir gen Osten ab und halten in dem Strick- und Webwarendörfchen Tzermiádo. Vor den Läd­­chen warten viele ältere schwarzgekleidete Witwen ge­­du­l­dig oder halb resigniert auf Kundschaft. Wir fah­ren schließlich weiter bis zum Dorf Psychro, das auf rund 1000 Metern Höhe liegt und der vielbesuchte Aus­gangs­punkt zur Diktäischen Geburtshöhle des Zeus ist. Der gut 20minütige Aufstieg ist anstrengend, mehr­mals wer­den wir von Touristen auf Eseln überholt. Die Men­schen­schlan­ge droben windet sich langsam auf Trepp­chen hinunter ins 60 Meter tiefere Höhleninnere. In­mit­ten von Stalagmiten und -titen liegen die Über­re­ste von Altären und anderen kultischen Ein­rich­tun­gen, de­ren Einritzungen leider schlecht zu erkennen sind. - Nach einem kleinen Zwischenmahl drunten im Dorf fah­ren wir in nun westlicher Richtung zurück und halten bald, um einer unbewacht weidenden Ziegenherde zu­zu­­schau­­en. Und gönnen uns eine weitere Er­fri­schungs­pau­se im Dorf Krási unter der alten und an­geb­lich größ­ten Platane Europas, deren dicker un­te­rer Stamm (Um­fang 16 m!) auf unvorstellbare Wei­se verknotet ist.


Am frühen Nachmittag nähern wir uns Iraklion, so daß noch reich­l­ich Zeit für einen Besuch des  Ar­chäo­­lo­gi-

Quelle: http://users.ox.ac.uk/~arch0152/images/Psychro-overview1_small.jpg  


schen Mu­se­ums AMI bleibt. Die aber läuft uns davon, als wir er­neut das Zen­trum dieser ausgesprochen unschönen Stadt verfehlen: Von unserer Anfahrseite her kann man nicht auf die hö­her­ge­le­gene Zubringerstraße zum Zentrum kom­men, außerdem gibt es hier wie überhaupt so oft in kre­ti­schen und anderen grie­chi­schen Städten nur al­ler­spär­lich­ste Ausschilderungen. Als wir endlich durch das Gewirr der Stra­ßen und Gäßchen zum Museumsplatz kom­men, ha­ben wir ge­ra­de einmal 1 ½ Stun­den Zeit, so daß wir kaum die Häl­fte der 20 Säle schaf­fen. Der Aufbau ist unübersichtlich, im­mer wie­der gibt es größere Zeitsprünge und  über­lap­pun­gen zugunsten re­gio­na­ler Sammlungen. Welch verspielte künst­le­ri­sche Phan­ta­sie noch in minoischen Zeiten, all diese sur­re­alen Ok­to­pus­se, geschnäbelten Vasen und das hauch­dün­ne Ge­schirr! Der Stier zeichnet sich zunehmend als das Er­ken­nungs­zei­chen die­ser Kultur ab, ja, der kretische Stier (des Zeus) als das my­tho­lo­gi­sche Signum Europas, un­se­rer Ur-Hoch­kul­tur mit ih­ren ersten Gesetzgebern, (To­ten-)­Rich­tern, dä­da­lus­glei­chen Technikern und Künstlern. Die Fresken im er­sten Stock­werk – darunter das bekannte des einen Stier über­sprin­gen­den Jünglings – kommen einem mitunter be­­den­­ken­­los auf­gehübscht vor. (Am letzten Reisetag wer­den wir das AMI noch einmal aufsuchen.)


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