Quelle: www.kreta-wiki.de/wiki/images/e/e7/03062646d86_Amiras.jpg
Kaum
besucht wird das weiterzurückgelegene und zertreute Grabungsgelän
de jenseits der Fernstraße, das zu den größten
Griechenlands gehört. Nach einem Apollontempel kommen
wir dort zu einem Prätorium, dem Palast
eines römischen Provinzgouverneurs, und sehen zu, wie eine
italienische Grabungsmannschaft das
Terrain noch genauer sondiert und Schutthügelchen abträgt.
Nach
dem Durchqueren der Messará-Ebene und dann der Südseite des
Dikti-Gebirges halten wir beim Mahnmal von Amirás
und suchen danach das nahgelegene Káto
Sími
auf, eines der von der Wehrmacht 1943 in einer
„Vergeltungsaktion” verwüsteten Dörfer. Die Ruinen der
abgebrannten Häuser hat man als Mahnmal konserviert. Nach
Berichten, die Kazantzakis dort nach Kriegsende sammelte, hatten
die Deutschen alle Männer dieser Region erschossen und einige
Soldaten sogar jede Person, die ihnen über den Weg lief. Ein
Wikipedia-Artikel
führt
weitere Greueltaten an.
Über
das in einem strahlenden Weiß daliegende Städtchen Ierápetra
kommen wir zu unserer Anlage in Koutsounari,
die im Stil kretischer Bauernhäuser errichtet ist. Nach erstem
Schock über die fehlende Klimaanlage
finden wir einen tüchtigen Ventilator, der es denn auch tut.
Andernfalls hätten wir uns nach einem anderen Zimmer für
die vier Übernachtungen umsehen müssen. Die Wohnlage freilich
ist bezaubernd, unmittelbar im Rücken erhebt sich das
kleinere Triptis-Gebirge und unterhalb von uns liegt die Ortschaft
und dahinter das Libyische Meer. Abends checke ich noch meine E-Mail
in einem Internet-Café, das einer Deutschen
gehört. Sie lebt seit vier Jahren hier und hat noch einen
Bürojob, ist aber am übernächsten Tag nicht in der
Lage, mir mit einem griechischen Telefonbuch weiterzuhelfen.
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