Quellen: http://de.wikipedia.org/wiki/Zikaden
www.ithaki.gr/Site/el/50-Mouseia http://odysseyithaca.com/museums.html ithaki/culture/museums/museums.htm www.flickr.com/photos/86682180@N00/159849627/in/photostream/
Sa. 16.8.97:
Heute
machen wir uns auf den halbstündigen Weg nach STAVRÓS,
dem Hauptort Nordithakas und unserem Hauptfavoriten
für den einstigen Palast des Odysseus. Wiederholt setzen wir
uns auf einen Mauervorsprung, denn die Straße steigt
ungewohnt steil an. An einem Ölbaumstamm
entdecken wir drei uns unbekannte kleine Lebewesen;
sie scheinen ausgeweidet zu sein, doch sind die
Füßchen fest in die Borke verkrallt. Schlupfwespen, die
ein Vogel oder eine Katze überrascht hat? Nein, es dürften
Zikaden
gewesen sein, wie uns später jemand versichert. Vermutlich
waren es die nach der Schlüpfung zurückgebliebenen
leeren Hüllen (Exuvien); anstelle dieser auffällig
leuchtenden Farbe haben so die Zikaden ihre
grünbraune Tarnfarbe erhalten. In
Stavrós können wir dann neben der Odysseus-Büste etliche dieser
Sänger in vivo beobachten.
Zunächst suchen
wir das kleine Museum
einen Kilometer nördlich des Dorfes Stavrós auf. Es wurde vor
einem guten halben Jahrhundert eben dort
errichtet, wo der englische Archäologe William M. Leake
schon um 1835 den Palast des Odysseus vermutet hatte.
Dafür oder zumindest für Stavrós scheint zumindest die
gute Sicht auf die druntenliegende Polis-Bay zu sprechen,
in einer klug beibehaltenen Entfernung, wie
wir dies später ähnlich für Nestors Palast in Pylos
registrieren werden. Ansonsten gibt es, wie
bekannt, für Ithaka eine zweite Haupthypothese. Sie
vertrat u.a. Schliemann, der schon bei seinem ersten kurzen
Ithaka-Besuch von 1868 auf dem Berg Aetós (am Isthmus) den
Palast vermutete und sich 1878 nach erfolglosen
Grabungen im Norden Ithakas zunehmend
sicherer gab, daß es jener knapp 400 Meter hohe Berg gewesen
sein müßte. Man hat beiden konkurrierenden
Hauptthesen vorgeworfen, daß die Homerische
Beschreibung Ithakas nicht auf die Insel dieses
Namens und eher auf die Geographie ionischer
Nachbarinseln passe. Wogegen wiederum
jeder Literaturkenner einwenden muß, daß Homer
kein Reiseschriftsteller mit geographischen
Detailkenntnissen war und sein wollte.
Die
bemerkenswertesten Funde, die das kleine Museum von Pelikata
(Pilikata) auf dem
gleichnamigen Hügel ausstellt, sind sicherlich die Reste
von bronzenen Dreifüßen aus dem 9. oder 8. Jh.
v.Chr., die man in einer überfluteten Höhle der Polis-Bay
ausgrub und vor allem das ebenfalls dort entdeckte,
auf das 2. Jh.v.Chr. datierte Fragment einer Tonmaske mit einer
eingeritzten Weihung für Odysseus (EYXHN OΛYΣΣΕΙ). –
Im Gästebuch hinterlasse ich einen
verschlüsselten Gruß an einen befreundeten
Odysseus-Verehrer, den ich in den nächsten Tagen
auf der Peloponnes wiederzusehen hoffe. -
Eine virtuelle Museumstour fand sich - nur vorübergehend
eingestellt? - unter: http://odysseyithaca.com/museums.html
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