Quelle:
http://iris-yukimihime.deviantart.com/art/Greece-2010-Ithaki-185917185
An
der benachbarten Bar, in der nur eine Handvoll
Gäste sitzen, werden bald die Lautsprecher
aufgedreht, und wenig später antwortet
aus etwa 200 Metern eine Disco. Währen diese
nach einer halben Reklamestunde Ruhe
gibt, macht die kleine Bar trotz ihrer immer noch wenigen
Zecher unverdrossen bis gegen Mitternacht
weiter. Inzwischen sind wohl von einem benachbarten
Campingplatz etliche Jugendliche
herübergekommen
und lassen sich vom Fernsehgerät im Foyer
bedröhnen. Ich aber bin recht dankbar
dafür, das wohl tagtägliche
kleine Höllenprogramm einer solchen
Strandhotelanlage auch einmal
mitbekommen zu haben. Und was gab
uns noch Konstantínos Kaváfis in seinem
Gedicht ,ITHAKA’ zu bedenken?:
„Brichst du auf gen Ithaka,
Wünsch dir eine lange
Fahrt,
Voller Abenteuer und
Erkenntnisse <...>
Den Lästrygonen und
Zyklopen,
Dem wütenden Poseidon wirst
du nicht begegnen,
Falls du sie nicht in deiner
Seele mit dir trägst,
Falls deine Seele sie nicht
vor dir aufbaut.”
Do. 14.8.97:
Als
wir den Frühstückssaal neben dem Foyer betreten, treffen
uns einige erstaunte Blicke und eilt sogleich der Kellner
auf uns zu: Wir sollten uns doch lieber ins Restaurant
jenseits der Straße begeben, da gebe es ein besseres
Frühstück als dieses hier, das für polnische Gäste
bestimmt sei! Wir sind spontan entschlossen, zu
bleiben, woraufhin er mein gastronomisches
Mißgeschick beim gestrigen Abendessen
beklagt. Das Frühstück ist übrigens in Ordnung,
nur den Orangensaft missen wir ein wenig.
Gegen
11 Uhr holt uns jemand im Jeep ab und bringt uns, vorbei an kleinen
Ziegenherden und vereinzelten
Wildschweinen, nach Patras zur Fähre. Wir finden nur noch
Plätze in einem Abteilgang, dafür mit
Airconditioning. Wenig später entsteht ein
wortgewaltiger Streit zwischen zwei
griechischen Matronen, von denen die eine für kurz ihren
Platz verlassen hatte und ihn dann belegt vorfand. Die
Männer wenden sich von der Szene ab; sie scheinen
hier übrigens stämmiger als die im benachbarten Italien
zu sein. - Welch Entzücken, als ich auf halbem Wege nach
Ithaka dann ans Heck trete und den frisch gepflügten türkis- bis
smaragdgrünen Wasserstreifen in der
königsblauen See erblicke!
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