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DER MALTESER FALKE 16:47


In einer Szene macht auch John Huston im ,Malteser Falkenüber­wäl­ti­gen­den Gebrauch von dem Strei­fen­mo­tiv, freilich in an­de­rer er­zäh­le­ri­scher Absicht. Als Sam Spade nämlich die an­gebliche „Miss Le Blanc” in ih­rem Appartement Nr. 1001 auf­sucht, er­scheint sie in einer ein­zigen Or­gie von Strei­fen­mu­stern (ab 16:21): Mit den halbgeöffneten Ja­lou­sien vor den drei Fen­stern und den ent­spre­chen­den Schat­ten­strei­fen auf Wän­den und Tür korrespondiert zunächst der vertikal gestreifte Mor­gen­rock von Brig­id O’Shaughnessy, mit drei waagerecht gestreiften, auf Brust und Schoß auf­ge­setz­ten Taschen. Auf ei­nem Ses­sel mit Strei­fen­be­­zug liegt ihr geöffneter Koffer, in dem an­de­ren gestreiften Sessel nimmt Spade Platz. Streifen­mu­ster wei­sen fer­ner ihr über einem wei­­te­­ren Köfferchen hängendes Kleid auf, mehrere Zier­schränke, ein Trinkglas und der Fries der Zim­mer­de­cke. Während Huston die­se Mu­ste­rung eher at­mo­sphärisch in Kennzeichnung der Höhle einer neuen Cir­ce ein­setzt, bin­det Wen­ders sie stärker systematisch ein, als thematische Zei­chen­set­zung für Hammetts literarische Phan­ta­sie, die al­les ihr Be­gegnende übe­rar­bei­tet. Eine solch optisch wirksame Musterung ist jeden­falls ein ge­­nu­in fil­mi­sches Mit­tel, wäh­rend in Hammetts Roman ,Der Malteser Fal­ke’ we­der das Strei­fen­mo­tiv noch das Vogelkrallenmotiv von Be­lang sind.

 

 

Zum Umgang mit Zitaten aus der Filmgeschichte sowie Hammetts Leben und Werk



Frederic Forrest hat es sich weithin verkniffen, die bekannten Gesten und mimischen Tics von Hum­phrey Bogart zu imi­tie­ren. Sein Fin­ger­zit­tern, das er nach dem beherzten Auftritt im Kreise der Er­preß­ten mit ei­nem Lächeln registriert, spielt das Zit­tern von Sam Spade nach, der nach seiner er­sten pol­tern­den Verabschiedung von Gutman erst beim Drü­cken des Fahr­stuhl­knop­fes lä­chelnd be­merkt, wie sehr ihn doch seine nur vorgetäuschte Erregung mitge­nommen hat.


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