Quellen: www.mlahanas.de/Greeks/Mythology/OedipusAndTheSphinxVatican.html http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Thebeskouros.jpg
Do. 16.8.:
Heute
geht es mit dem Mietwagen weiter gen Delphi. Die nächstliegende
Autobahnauffahrt führt nur in eine Richtung, so daß man
zunächst wieder ein Stück zurück nach Athen zu fahren hat, um dann
auf eine andere Abzweigung zu gelangen. Nach einer Stunde
nehmen wir eine Nebenstraße nach Theben, obgleich die Stadt
in unseren Führern als nicht besonders attraktiv
beschrieben wird. Zu verlockend aber sind Ödipus und die Sphinx
sowie Homers „Stadt der sieben Thore”, die in seinem
Schiffskatalog der ,Ilias’ an militärpolitisch erster
Stelle aufgeführt wird. Freilich gibt es nur noch
unansehnliche graue Reste vom mykenischen Palast des Kadmos, der
auf der Suche nach seiner Schwester Europa einer Kuh begegnete und an
der Stelle, wo sie niederkniete, Theben gründen sollte.
Alexander der Große zerstörte die mit den Persern verbündete
Stadt, indem er die von den Thebanern erfundene „Schiefe
Schlachtordnung” zum ersten Mal an ihnen selber erprobte.
Nur das Haus des ein Jahrhundert zuvor verstorbenen
Lyrikers Pindar verschonte er.
Das
gegenwärtige Städtchen ist sehr lebendig. In einem überwiegend von
Männern frequentierten Kafeníon lassen wir uns zu einem Café
frappé nieder. Und besuchen danach das kleine Böotien-Museum
am Nordende des Kadmos-Burghügels. Neben bemalten
Tonsarkophagen und Zylindersiegeln, die tatsächlich auf die
phönizische Herkunft von Kadmos (und Europa!)
zurückweisen, beeindrucken uns vor allem einige Kuroi, diese
archaischen Statuen von Jünglingen mit einem
wundersam erstarrten und wie für alle Zeiten offenen
Lächeln.
- 8 -