Quellen: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Akropolis_by_Leo_von_Klenze.jpg www.panoramio.com/photo/10714590
Di. 14.8.01:
Heute
benutzen wir die Untergrundbahn und fahren bis zur AKRÓPOLIS.
Diese Metrolinie ist wie andere funkelnagelneu, wurde eigens für
die Olympischen Spiele 2004 errichtet und wie der
neue Flughafen reich mit Marmor verkleidet. Leider auf Kosten der
Ventilation, so daß wir in den nächsten Tagen
immer wieder nach Warteplätzen mit Windzug suchen müssen.
Schon
in der Frühe treffen die ersten Busse bei der Akrópolis ein, und
wir sputen uns. Von oben blicken wir zuerst hinunter auf das uralte,
am Südhang der Akrópolis liegende Dionysos-Theater,
in dem sich die klassische Tragödie vom Thespiskarren (mit nur
einem Schauspieler) über die Dialogpartnerschaft
weiterentwickelte. – Der arg verstümmelte und zur
Zeit nicht zugängliche Parthenon-Tempel
läßt mich
wunderlich kalt, so ganz anders als einst der sogenannte
Poseidon-Tempel in Paestum, der sich kompakt und
nahezu intakt vor einem erhebt! Hinreißend allerdings
in den nächsten Tagen die unvermuteten
Blickbahnen hoch zur Akrópolis, die sich mitunter
so triumphal gibt, daß man den Venezianern
beinahe nachsehen möchte, daß sie ihre Kanonen auf
die dort verschanzten Türken richteten (und mit dem
getroffenen Munitionslager einen Großteil des Parthenon
in die Luft jagten).
Die
Kopien der Koren auf dem Erechtheion
beginnen schon wieder zu verwittern.
Diese kräftig-lässigen jungen Frauen, deren eine Lord Elgin
wie so vieles hier im Schutze der griechenfeindlichen
Türken entführt hatte, täuschen, nun armlos – ohne die
vermuteten Schlangenarmreifen – über das
Unheimliche des Ortes hinweg, an dem der
autochthone, der Erde entsprungene und
schlangenförmige Kekrops sein Grab und Athenes
Schlange ein Heiligtum hatte. In dem inzwischen
entstandenen Gewimmel geben wir es bald auf, nach dem
Relikt der nach Konstantinopel verschleppten
Phidias-Statue der Athena
Promachos („Vorkämpferin”)
zu suchen, von der noch die Basis erhalten ist.
Der
Rundblick auf Athen läßt auch die Reste des von eingefleischten
Athenern eifersüchtig demontierten Zeustempels drunten
sowie das Olympiastadion von 1896 gut
erkennen. – Oben besuchen wir zuletzt noch das
bescheidene, in eine Mulde des Burghügels eingepaßte
Akrópolis-Museum,
vor dem eine der Athene heilige Eule aus dem 5.Jh.v.Chr.
wacht.
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