Quellen: www.gottwein.de/Myth/MythC.php Quelle für das untere Bild: http://breadandbutter.typepad.com/
Eine
gute Stunde später erreichen wir Vólos, die größte
Hafenstadt Thessaliens, die unterhalb des antiken Iolkos
liegt. Von hier aus brach Jason mit seinen 50 Gefährten der
vortrojanischen Generation zur großen Argonautenfahrt auf.
Unser Hotel „Aegli”, das einzige der B-Kategorie, fällt
qualitativ leider deutlich von den bisherigen A-Hotels ab und
kommt in einem Reiseführer als „nicht zu übersehender Bau” mit
„großzügigen Zimmern” viel zu gut davon.
Freilich führt der Hotelbalkon direkt auf die Hafenpromenade
hinaus und kann sich bei der Zimmerhöhe von annähernd fünf Metern
niemand beklemmt fühlen, doch findet man drinnen nur einen
Stuhl vor und draußen einen winzigen Balkon (das Zimmer mit dem
größten Balkon, das wir uns dann zeigen lassen, hat dafür einen
entsprechend kleineren Innenraum). Es sieht so aus, als
hätte man das einst schöne Hotelgebäude sukzessive reduziert und
ganze Stockwerke als Geschäftsräume verkauft oder
vermietet. Ob es die rustikalen Männer an der Rezeption wieder
hochbringen können?
An
der langen Hafenpromenade geht es vergleichsweise beschaulich zu. Wie
essen dort und setzen uns zu Wasser, Ouzo und Bier noch nebenan in
eine Restaurantcafé. Auf die uns kredenzten Extras werfen zwei
neben uns sitzende ältere Frauen unverhohlen neiderfüllte Blicke.
Ein Musikus kommt mit einem Mädchen vorbei, das charmant und
erfolgreich Geld einsammelt. Kaum haben wir uns schließlich
erhoben, belegt schon ein Passant unsere Plätze in dieser
ersten Reihe.
Fr. 24.8.:
Von diesem Tag sind mir vor allem die tausend Kurven durchs Pelion-Gebirge in Erinnerung geblieben, die Heimat des weisen und heilkundigen Kentauren Chiron, der nach Jason auch Achilles erzog. Durchs reich mit Villen bestückte Ano Vólos geht es immer höher über Portaria nach Makrinítsa, wo ein Fußweg unter den uralten Platanen des Dorfplatzes endet. Hier halten wir uns einige Zeit bei Getränk und „Süßhaarkuchen” auf der Terrasse neben etlichen griechische Tagestouristen auf. Und fahren noch eine halbe Stunde weiter bis auf 2100 Meter hoch zum Dorf und Skizentrum Haniá. Auf dem Rückweg begleitet uns zur Rechten einige Zeit lang ein munteres Gebirgsquellflüßchen. – Nach einem Abendspaziergang durch den Hafen von Vólos steuern wir zuletzt das Restaurant und dann das Café von gestern an. Nach allem wurde es doch eher einer der seltenen Erholungstage.
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