Quelle:www.travel.mikkeli.fi/tiedostot/Image/sisaltokuvat/puumala.jpg
Mi. 17.9.:
Ursprünglich
wollten wir heute den gut eine Autostunde entfernten Wasserfall
von Imatra aufsuchen. Doch nieselt es so stark, daß wir den Besuch
auf den Tag unserer Rückreise verschieben, die über Imatra führen
soll. Nach Mittag fahren wir zu einem Besuch der Doppelinsel
Niinisaari aus, zu der wir mit einer der hier typischen
Kurzstreckenfähren (Lossis) übersetzen. Sie gelten als
Teil bzw. Verlängerung der öffentlichen Straßen
und sind daher Tag und Nacht im Dienst, und zwar kostenfrei. Das
gelbe Lossi liegt soeben auf unserer Seite und
fährt, nur mit unserem Auto beladen, sogleich los. Als wir auf
dieser schönen Schärenstraße wieder zurück zur
Fähre kommen, hat soeben ein Kutter die See-Enge passiert.
Bei diesem kleineren Schiffs- und Bootsverkehr wäre
offenbar eine Brücke zu kostspielig, müßten doch
die Pfeiler hoch über dem See errichtet werden.
In
Puumala kaufen wir bei dem freundlich-leisen und Deutsch
sprechenden Kioskbetreiber eine heimatliche Tageszeitung. Im
Englischen sind hier nicht alle Verkäuferinnen sattelfest,
in der Fleischabteilung versteht die Frau meine Frage nicht, ob
dieses pfannkuchengroße graubraune Stück
„liver” sei oder nicht. Sehr angetan bin ich von den einfach
zubereiteten Pirogen, kaum handtellergroßen
Fladen aus Roggenteig, die zum Beispiel nur mit
Kartoffelbrei oder Reis gefüllt werden. – Zuletzt gehen
wir noch einmal über den Friedhof von Puumala. Auf
den Grabsteinen zu Beginn des 20. Jahrhunderts finden sich
gelegentlich deutsche Vornamen wie „Friedrich Wilhelm”.
Am
Abend sehen wir in unserem TV-Dauerprogramm sekundenlang
entgeistert zu, wie beim Einkauf eines Kühlschranks die Kunden
blaue Plastiktüten um die Schuhe gewickelt haben, so, als gingen sie
durch ein High-Tech-Labor. Uns war bekannt, daß man hier beim
Betreten einer fremden Wohnung die Schuhe auszuziehen
hat; unser Vermieter machte es so beim Eintritt in unser
Mökki, und sogar in den Klassenzimmern soll es so
üblich sein. In unserem Ferienhaus liegen an die 15 Teppiche aus,
darunter fünf auf der regengeschützten
Veranda. Letztere scheinen auch zu signalisieren, daß
jemand, der ihnen zu nahe käme, als Eindringling zu
behandeln wäre.
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