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„HALLELUJA!” In: TROMMELN AM MOHAWK

„Reall! ... Das bin ja ich!”


Wildwest-Filme” mag ich eigentlich nur, wenn auch Indianer mit ihren schwir­renden Pfeilen und schwe­ren Lan­zen, die im Baum noch nach­zittern, dabei sind und mit gezücktem Messer oder ge­schwun­ge­nem To­ma­hawk so wildwütig an­greifen. Enttäuscht bin ich von Indianern mit Gewehr, und über­haupt nicht lei­den kann ich solche mit Hut oder gar Poncho. Wieder einmal bricht schließ­lich das erleichterte kollektive Freu­den­ge­heul im Saal aus, wenn die Ka­vallerie im letzten Moment noch zur Rettung der Umzingelten mit Trom­pe­ten­sig­nal her­an­sprengt!

Kaum einer dieser Western dürfte Niveau gehabt haben, jedenfalls wurde ich mir beim Wie­der­be­trach­ten solcher Fil­me bislang nur bei einem zuneh­mend si­cher, ihn einst in diesem Kino gesehen zu haben. Es ist John Fords ‚TROM­MELN AM MO­HAWK’ (1939), den ich zuerst an Claudette Colbert als La­na wie­der­zu­er­­ken­nen be­gann, an ih­rem leicht ge­duck­ten mädchen­haften Gang und an dem für ihren Kör­per so erstaunlich großen Kopf. Und immer stär­ker stellte sich bei den folgenden Einzel­szenen das ge­wis­se Vertraut­heitsgefühl ein:

Als in der Regennacht ein alter Indianer plötzlich stumm in der Tür des Block­hau­ses dasteht, das Ge­sicht vom Feu­er be­leuchtet. Löst nicht sein Ab­schiedsgruß „Hal­leluja!” entzückt-erleichtertes Gelächter im Kinosaal aus?

Lachen und Gekicher auch, als ein nahezu zwergenhaft kleiner Mann beim Verle­sen der Namen an­ge­tre­tener Mi­li­zi­o­näre immer zorniger wird, als sich „Christian Reall” nicht meldet, endlich stutzt und lei­se, mit ge­senk­tem Kopf be­schämt lä­chelnd erklärt: „Das bin ja ich!”

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