Quelle: ‘Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums’ (Oberhausen 2005, S. 48)
ENGLISCH
bekommen wir als zweite Fremdsprache erst in der Quarta. Es ist ein
älterer Mann, der da durch die Bankreihen geht,
unsere Aussprache des „TiEitsch” überprüft
und einem Schüler darin fruchtlos eine Sonderlektion
erteilt.
Nach einem
Klassenkameraden dürfte es unser Deutschlehrer Dr. L.
gewesen sein, der uns anfänglich auch in Englisch
unterrichtet hätte.
Danach
ist Herr E. unser Lehrer, ein resoluter junger Mann, der die
berüchtigte Ohrfeigentechnik praktiziert, dem
Delinquenten die Linke oder die Rechte zur freien Wahl anzubieten.
Als wir einmal bei ihm ein englisches Liedchen singen
und ich noch hinter mir einen stimmbrüchigen
Mitschüler, Siegfried oder Wilfried, aus vollem
Herzen mitbrummen höre, kommt schon die scharfe Frage,
wer da solchen Unfug mache. Der Betreffende meldet sich,
nimmt zu meinem Erstaunen dann ohne den Versuch einer
Rechtfertigung auf Geheiß seine Brille ab – es ist also
Siegfried! – und bekommt seine Ohrfeige. Ein
andermal knallt vorne rechts bei der Tür ein Schüler nach
einem heftigen Schlag ins Gesicht gegen den
Lichtschalter.
An
englischen und irischen Songs weiß ich aus den ersten Jahren
noch herzusingen: ‚Ten green bottles’, ‚O the
noble Duke of York’, ‚Hot cross buns’ und ‚In Dublins
fair city’. Das eine oder andere dieser Liedchen
lerne ich aber wohl erst in der Mittelstufe bei dem Nachfolger
dieses Lehrers.
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