Mittw. 20.9.:
Vor der Weiterfahrt photographiere ich im
öffentlichen Park neben dem Parador den broccoliförmigen (Drachen-)Baum und
davor die Kopie einer römischen Männerstatue. Nach einer halben Autostunde
erreichen wir das Seestädtchen El Puerto de Santa Maria, von dem aus
Cristóbal Colón alias Kolumbus mit der dort erbauten „Santa Maria” zu seiner 2.
Amerika-Expedition 1493-96 aufbrach und u.a. Haiti entdeckte, aber immer noch
nicht das mittel- und südamerikanische Festland. (Auf seiner 1. Reise war er
auch auf Cuba gestoßen und hatte die Insel für Asien/Indien ausgegeben.) Von
seinen vier Expeditionen werden wir später im Westindien-Archiv von Sevilla
näher unterrichtet werden, d.h. vor allem von den neuerrichteten Siedlungen
erfahren und so gut wie nichts von den allüberall seit dem Dominikaner Las
Casas bekanntgewordenen systematischen Plünderungen und Dezimierungen der
indianischen Bevölkerung (Handabhacken und sofortiges Davonjagen, also
möglichst Verblutenlassen, war die Strafe für jeden Indio ab 14 Jahren, der
nicht eine bestimmte Menge Goldes an die vom Papst wegen der Reconquista frisch
als solche ausgezeichneten „katholischen Könige” abliefern konnte).
Das von Kolumbus bewohnte Castillo
de San Marcos soll erst in Stunden öffnen, wie uns eine davor postierte
Uniformierte erklärt, so daß wir es aufgeben. In eine Mauer des Kastells ist
eine Gedenkplakette für Kolumbus' Steuermann Juan de la Cosa eingelassen, der
auch die erste Karte von Amerika zeichnete.
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