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Davos/Sils 07
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Lissabon/Sintra 99
III Zu Wim Wenders
IV Film und Kindheit
V Mitschüler/Schulen
VI Germanistica





Shanghai, Schüler und Mutter bei der Arbeit



Beim Einkauf in der Nähe des Shanghai-Museums erlauben mir Mutter und Sohn, sie beide vor den fast fertigen Hausaufgaben dieses Schulanfängers zu photographieren. Das von der Mutter un­ter­stütz­te Vic­to­ry-Zeichen des Kleinen dürfte an die PISA-Studie von 2009/10 appellieren, eroberte doch nach dem wiederholten PISA-Weltmeister Finnland nun zum erstenmal Shanghai die Spit­ze die­ses in­ter­na­tio­na­len Vergleichstests. Zur Erklärung führen die einen die Ein-Kind-Politik Chinas an, die dem Einzelkind mehr Beachtung schenke, während andere das spezifische bil­dungs­po­li­ti­sche Klima ei­nes Tech­no­lo­gie-Zentrums wie Shanghai hervorheben. Triftig bleiben sicherlich auch die Hinweise auf die uralte chinesische Tradition der (Beamten-)Prüfungen, die im­mer noch in Form ei­nes freud­lo­sen per­ma­nen­ten "Pau­kens" nach­wir­ke und dadurch das kritische, selbständig nach Lösungen suchende Potential der Schüler wie auch Hochbegabungen durch ei­ne "er­zie­he­ri­sche Ver­skla­vung" un­terdrücke (so der in Deutsch­land pro­mo­vier­te und an der Uni­ver­si­tät Shanghai lehrende Pädagogikprofessor Ke Yu). Wie zur Bestätigung ergab eine an­de­re in­ter­na­tio­na­le Stu­die, daß chi­ne­si­sche Schüler hin­sicht­lich ih­rer Vor­stel­lungs­kraft und Kre­a­ti­vi­tät einen der letzten Plätze einnehmen.

   Wie sich die über viele Jahrhunderte hindurch so imponierende Er­fin­dungs­ga­be der Chinesen wie­der stärken ließe? Sicherlich nicht zuletzt dadurch, daß kri­ti­sche Stim­men wie die von Ke Yu noch mehr Gehör finden.

  

Nach dem Einkauf winke ich an einer günstigen Stelle, das heißt dort, wo niemand anders mir noch rasch - wie zuvor wiederholt geschehen - in die Fahrspur springen kann, ein Taxi herbei, zei­ge nach einem Blick auf die sichtbar angebrachte Li­zenz des Fahrers die Visitenkarte unseres Hotels vor und lasse uns beide dorthin zurückbringen. Für gut eine Viertelstunde Fahrt ha­ben wir nur 23 Yuan zu zahlen, ungefähr 3 €.

   Ein weiteres Mal sehen wir noch auf dem großen Bahnhofsvorplatz gegenüber dem Hotel einigen Grüppchen beim Abendtanz zu. In der Regel sind es elegante gymnastische Varianten der al­ten Kampf­sport­kunst Tai-Chi.

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