Quellen: www.wheres-andy-now.com/culture/mission-shanghai-sothebys-domain-magazine www.concierge.com/travelguide/shanghai/photos/slideshow/64187?sortParam=
Beim
Durchfahren Shanghais sind hier und dort niedrigere Wohnsiedlungen zu
sehen, die auf den ersten Blick den Hutongs
in Beijing ähneln, doch ein 2. oder gar 3. Stockwerk
haben. Auch sind sie augenscheinlich solider gebaut und
haben zudem westliche Bauelemente
aufgenommen. Es sind Longtang
("Gassen"-Häuser), die in der zweiten Hälfte
des 19. Jh. aufkamen, als China "Konzessionsgebiete"
für britische, französische und amerikanische
Niederlassungen freigeben mußte. Anfangs wurden sie
als einfache Reihenhäuser nach dem Vorbild
von Manchester und London gebaut, später kam es zu einer
Verschmelzung westlicher mit südchinesischer
Architektur: Zwei- bis dreistöckige Ziegelhäuser
mit Innenhöfen, deren Häuserzeilen
oft im Fischgrätenmuster angeordnet
waren. Ursprünglich nur von einer Familie bewohnt,
wurden sie bei zunehmender Wohnungsnot
von mehreren Familien - oft mit weiteren
Untermietern - bezogen, die Hausbereiche
wie Küche und sanitäre Einrichtungen
gemeinschaftlich nutzten.
Als
weitere Phase dieser architektonischen Verschmelzung gelten die
Anfang des 20. Jh. errichteten Shikumen
("Steintor-Häuser"),
die ihren Namen nach den mit Ziergiebeln versehenen steinernen
Torrahmen erhielten. Diese zweiflügeligen
Holztüren und -portale waren oft in
chinesischer Tradition in Schwarz
gehalten und mit Bronzebeschlägen verziert.
Beide Baustile
werden auch als "Longtang-Shikumen" zusammengefaßt. Seit
2000 hat die Stadtverwaltung von Shanghai ihre Renovierung
und Modernisierung im großen Stil vorangebracht.
Gegenwärtig soll es hier noch an die 200 Longtang-Siedlungen
geben, zu denen etliche neuere im Retro-Stil
hinzukommen, darunter das in der Nähe des
Gründungsgebäudes der KPCh liegende
Stadtviertel Xintiandi. Noch heute Abend werden
wir einen Gang durch dieses Stadtgebiet machen.