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Chinesische Spatzenkampagne 1957/58 (mit Triumphzug)


Außen rechts: Erfolgreiches junges Schützenteam



Quellen: http://crisispictures.blogspot.de/2011/09/great-sparrow-part-ii.html   http://spectregroup.files.wordpress.com/2009/11/20061130_08.jpg?w=510        http://en.wikipedia.org/wiki/Four_Pests_Campaign


 

Auf der Rückfahrt zum Hotel müssen wir alle erfahren, daß man unsere größeren Koffer nicht zum morgigen Über­nach­tungs­ort Cheng­de im Bus mitnehmen kann und wir sie erst am übernächsten Abend in dem rund 1000 km ent­fern­ten Luo­yang wie­der­sehen sollen! Unser an­son­sten kom­petenter chinesischer Reiseleiter be­grün­det dies mit der ge­rin­gen Füllmenge im Bauch des Bus­ses, der kaum mehr als un­ser Bordgepäck auf­neh­men könn­te. Und fügt noch nach wei­te­ren Protesten hinzu, daß für die grö­ße­ren Kof­fer kein Platz in den Ab­tei­len des Nacht­zu­ges wä­re, zumal die mei­sten von uns zu viert im engen Schlafwagenabteil liegen würden. Wir müs­sen al­so die­se Kof­fer, die morgen früh vom Hotel aus direkt zum Flughafen ge­fah­ren wer­den, um­pa­cken und können für die bei­den näch­sten Ta­ge nur das Nötigste mitnehmen. - Mit den Kof­fern sol­l es aber noch wei­tere Pro­b­le­me ge­ben.


4. Tag, Sa. 15.10.11:


Auf dem Weg nach Chengde, der ehemaligen Sommerresidenz der chinesischen Mandschu-Kaiser, werden wir heu­te nach etwa zwei­ein­halb Fahrt­stun­den einen kleinen Umweg machen und die Große Mauer bei Jinshanling be­sich­ti­gen. Die­ser Abschnitt der Mau­er soll längst nicht so über­laufen sein wie et­wa die nur 70 km von Beijing entfernte Mauersektion von Badaling.

   Die Autobahn führt an vielen Maisfeldern, kleineren Obstplantagen und Fischteichen vorbei. Ab und zu kommen Hoch­häu­ser ir­gend­ei­ner ver­lo­ren wirkenden Trabantenstadt in den Blick. Wie schon in Beijing fällt uns auch in die­sen länd­li­chen Re­gionen auf, daß sich nur we­ni­ge Vögel zeigen. Meist sind es Spatzen, was nun wie­de­r­um in­so­fern erstaunt, als Mao 1957/58 ein Massaker un­ter ih­nen an­rich­ten ließ: In ganz China muß­te die Be­völ­ke­rung die­se als Ge­treideschädlinge verrufenen Vögel zur Strecke brin­gen, in­dem man sie durch Lär­men mit Töp­fen, Pfan­nen, Trom­meln und durch Tü­cher­schwen­ken so lange nicht zur Ruhe kom­men ließ, bis sie er­schöpft oder tot zu Bo­den fie­len. An die zwei Mil­li­arden soll man so zur Strecke gebracht haben. Wie bei an­de­ren Pro­jek­ten Ma­os war der Scha­den al­lerdings unendlich größer als der Nutzen, nahmen doch nun die von den Spat­zen ver­tilg­ten Ge­trei­de­schäd­lin­ge ge­wal­tig über­hand. Die­sel­ben Erfahrungen hatte man übrigens einst in Eu­ro­pa ge­macht, so mußte Friedrich II. bald wie­der ein De­kret zu­rück­zie­hen, wo­nach preu­ßische Bauern wöchent­lich 12 Spat­zen­köp­fe vor­zu­zei­gen hatten.

   In China war die Dezimierung derart verheerend, daß man Spatzen aus der Sowjetunion im­por­tie­ren mußte. Die heu­te noch le­ben­den Spat­zen scheinen al­so sowjetischer Abkunft zu sein und stehen nunmehr als anerkannte Nutz­tie­re un­ter Ar­ten­schutz. - Zu Ma­os Spa­tzen­feld­zug fand ich diesen anschaulichen Videobericht.


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