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RUTH FLEIGS GALERIE
SCHULKINDER MALEN
Bilderbuch Rob. Rabe
Kritzel-Kratzel
HORST FLEIGS TEXTE:
I  Philosophica
II  Reiseberichte
III Zu Wim Wenders
IV Film und Kindheit
V Mitschüler/Schulen
Alt-Walsum 1951-53
OB-Holten 1953-55
OB-Sterkrade 1955-65
VI GERMANISTICA



Wer weiß Näheres zu dem Plakat, das um 2000 jahrelang über dem
„Deo-Musis-Patriae”-Portal unseres Gymnasiums zu sehen war? (Foto April 2002)


Meine Schulzeit an diesem Gymnasium verfolgte mich noch viele Jahre lang bis in meine Träume hinein. Eine Zeitlang musste ich zusammen mit meiner Klasse oder auch einigen Klassenkameraden aufs neue das Abitur absolvieren oder einen entscheidenden, einst übersehenen zweiten Teil des Abiturs nachholen. Für diese Prüfungen fühlte ich mich noch weniger vorbereitet als sonst, schaffte es aber irgendwie doch, ein weiteres Mal durch die Maschen zu schlüpfen. Der Zeitenabstand war mir dabei in der Regel so weit bewusst, dass ich mich durch meine bravourös absolvierten Doktorprüfungen ge­wapp­net fühlte und mir im Traum wiederholt die Frage stellte, ob nicht deswegen die neuerliche Abiturprüfung obsolet geworden wäre. In einem zeitlich späteren Traumtypus ging es kaum noch um Prüfungen, sondern um ein Wiedersehen mit den Klassenkameraden, das aber nicht recht gelingen wollte (und als Klassentreffen bis heute tatsächlich nicht zustande kam). Mein letzter Traumtypus zeigte mich in der Diskussion mit anonymen Lehrern, die mich auf ihre alte Art und Weise abfragen wollten, von mir aber in Streitgespräche verwickelt wurden, die ich immer polemischer und wütender führte. Meine heftige und manchmal arrogante Art gefiel mir dabei selber nicht.

*


Wochen nach all den Aufzeichnungen zu dieser Schule hatte ich noch einmal einen Traum, in dem mir unsere „Penne” tatsächlich in Gestalt eines großen Schlafsaals erschien; als ihr Wächter fungierte unser letzter Englischlehrer, der jahrelang parteiisch als „Beratungslehrer” unsere Schülerzeitung „re­di­gie­ren­de” katholische Oberstudienrat Dr. Börgers.

   Seitdem aber erinnere ich mich nicht mehr an derart beklemmende Schulträume. Offenbar haben meine schriftlichen Erinnerungen vieles, was zu ei­ner einzigen Schreckgestalt zusammengeklumpt war, wieder auseinanderfalten und mitsamt meiner eigenen zwielichtigen Rolle zum ersten Mal wür­di­gen können.

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