Quellen: www.und.edu/instruct/mineral/0312_BigSurHighway.jpg http://justinsomnia.org/images/labor-day-hearst-castle-through-telescope.jpg
Von
Malibu aus bis zu unserem Tagesziel Monterey sind es noch gut 500
Kilometer - leider nicht mehr, denn auf dieser kaum
befahrenen Pazifikküstenstraße möchte man weiter
und immer nur weiter wie in einem phantastischen Traum
dahingleiten. Vor allem auf den letzten 200
Kilometern des „California Highways 1” ab Morro Bay: Zur
Linken und heute frei von Seenebeln, haben wir den Großen
Ozean mit seiner rauschenden oder donnernden Brandung und
zur Rechten die mäßig hohe Gebirgskette der Santa Lucia
Range; an ihr entlang windet sich die zweispurige
Küstenstraße immer wieder auch in Haarnadelkurven. Mehrmals
laufen wir hinaus in die ungewohnte Szenerie, so
zu einer Lagerstätte der besonders flinken Kalifornischen
Seelöwen oder zu einem Inselchen, das von Kormoranen und Pelikanen
besetzt ist. Auch andernorts umfliegen uns diese in
Westeuropa beinahe ausgerotteten Seevögel
oder starten mit langem Lauf auf dem Wasser. In einem Waldstück
hält sich noch eine Hippie-Kolonie, oder
sind dies schon wie in Sedona Vertreter des New Age?
Bei
San Simeon zeichnet sich, einer Fata Morgana gleich, auf einem nur
Kilometer entfernten Hügel das Privatschloß
„Hearst
Castle”
ab, das Vorbild von Orsons Welles' Xanadu in ,Citizen
Kane'
(1941). Als Bewunderer dieses Films hatten wir vor Antritt
der Reise einen Besuch des „Verzauberten Berges” (so Hearst)
nicht ausschließen wollen, doch bei neuerlicher
Lektüre der Reiseführer ist sofort klar, daß nicht einmal ein
Abstecher in Frage kommt. Für den Besuch müßte man schon
einen ganzen Tag erübrigen, am besten in San Simeon
übernachten und sich schon am Morgen zu einer
Führung beim Schloß einfinden, da nachmittags oft kein
Zutritt mehr möglich ist. Und sollte man sich dies
wirklich antun? Wenig verlockend wie das
architektonische Stilgemisch sind zudem diverse
ausgestellte neureiche Trophäen des Medienmoguls,
darunter Richelieus Bett. - Bei dem Fernblick auf das
Prunkschloß jedenfalls bleibt auch die Aura des
großartigen Films unangetastet.
Zu
unserem Bedauern entfernt sich der Highway bei Big
Sur
eine Zeitlang von der Küste, doch ist der hohe Vulkanfelsen
mit dem altehrwürdigen Leuchtturm noch von der
Straße aus zu sehen. Nicht lange danach nähern wir uns schon der
Monterey Bay und treffen am späten Nachmittag im
Hotel ein. Dieses am Rande eines Golfplatzes gelegene
„Hyatt-Regency” ist
nur 50 Meter vom California Highway entfernt.
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