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Aus der Rubrik „nachrichten/aktuelles” unserer Schülerzeitung ‚der kreisel’ (Heft 1/1964)



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von zu Hau­se wegzufahren, ir­gendwohin gen Süden. Schon ha­be ich in mei­nen Ruck­sack oder Pfad­­fin­der-„Affen” Dinge wie Ta­schen­lam­pe, Messer und Klei­dungs­stü­cke verstaut, als Mut­ter aus­gerechnet an diesem verabrede­ten Tag darauf besteht, mich zu ei­nem Arzt zu brin­gen: Ich bin ver­zwei­felt, sehe keine Möglichkeit, wie ich mich ihr noch rechtzeitig ent­zie­hen könn­­te! Und stel­le mir wäh­rend der An­fahrt mit der Straßenbahn vor, was meine in Stich ge­las­se­nen Ka­me­ra­den jetzt wohl ma­chen wür­den.

Nachträglich will mir scheinen, daß ich über Nacht hohes Fieber bekom­men hatte und deshalb von Mutter zum Arzt gebracht wur­de. Das war mir wirklich seit Jahren nicht mehr passiert!


Am nächsten Schultag machen mir die beiden nicht den leisesten Vor­wurf, son­dern be­ken­nen nach meiner Er­klä­rung beinahe klein­laut, sel­ber Probleme oder Bedenken be­kom­men zu haben. Wir beschließen auf der Stel­le, un­ser Vorha­ben aufzugeben.

Meinem Gefühl nach war ich zu diesem Zeitpunkt ungefähr 13 Jahre alt und schon seit längerem bei den Pfad­fin­dern. Dies spricht für das Früh­jahr 1958, in dem ich dann tatsächlich nicht ver­setzt wurde. – Wie Jahre spä­ter zwei "Aus­rei­ßer", die in Spa­ni­en aufgegriffen wurden, wären auch wir sicherlich von der Schule verwiesen wor­den, was aber zu­min­dest für ei­nen der bei­den, der wohl im fol­genden Jahr von seinen Eltern vom Gym­na­si­um ge­nom­men wur­de, ei­ne letzte gu­te Chance gewesen wä­re, wie je­ne spä­te­ren Ausreißer an einem nicht so ri­gi­de ge­führ­ten Gym­na­si­um unter­zukommen.


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