Leiden
und Widerstreben eines Unterstufenschülers
den
Fahrrädern so weit wie möglich von zu Hause wegzufahren,
irgendwohin gen Süden. Schon habe ich in meinen
Rucksack oder Pfadfinder-„Affen” Dinge wie
Taschenlampe, Messer und Kleidungsstücke
verstaut, als Mutter ausgerechnet an diesem
verabredeten Tag darauf besteht, mich zu einem
Arzt zu bringen: Ich bin verzweifelt, sehe keine
Möglichkeit, wie ich mich ihr noch rechtzeitig entziehen
könnte! Und stelle mir während der Anfahrt
mit der Straßenbahn vor, was meine in Stich gelassenen
Kameraden jetzt wohl machen würden.
Nachträglich
will mir scheinen, daß ich über Nacht hohes Fieber bekommen
hatte und deshalb von Mutter zum Arzt gebracht wurde. Das war
mir wirklich seit Jahren nicht mehr passiert!
Am nächsten
Schultag machen mir die beiden nicht den leisesten Vorwurf,
sondern bekennen nach meiner Erklärung
beinahe kleinlaut, selber Probleme oder Bedenken bekommen
zu haben. Wir beschließen auf der Stelle, unser Vorhaben
aufzugeben.
Meinem
Gefühl nach war ich zu diesem Zeitpunkt ungefähr 13 Jahre alt und
schon seit längerem bei den Pfadfindern. Dies spricht für
das Frühjahr 1958, in dem ich dann tatsächlich nicht versetzt
wurde. – Wie Jahre später die beiden oben genannten
"Ausreißer" Hans-Robert Lutz und Heinz-Jürgen
Maas, die in Spanien aufgegriffen wurden, wären auch wir
sicherlich von der Schule verwiesen worden, was aber
zumindest für einen der beiden, der wohl im
folgenden Jahr von seinen Eltern vom Gymnasium
genommen wurde, eine letzte gute Chance
gewesen wäre, wie jene späteren Ausreißer an
einem nicht so rigide geführten Gymnasium
unterzukommen.
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