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Winstons Klackschuhe in HAMMETT 31:09
Oben: Wilmer in DER MALTESER FALKE 43:03
Unten: Winston in HAMMETT 22:49

schla­ge­ne von Spade und Cairo weggetragen wird, kann man seine mit Eisen be­schla­ge­nen Ab­sät­ze er­kennen (31:09).7 So ver­rät sich nun Winston ständig durch das Geklacker seiner Schu­he, die mit ih­ren Ab­satz­ei­sen in Szene gesetzt werden, als er in der Bi­b­lio­thek, durch den Glasboden von unten gezeigt, über Ham­metts Eta­ge ein­her­schreitet. Wie Wilmer mit Schlapphut und ge­senk­tem Kopf Spade hin­ter­her­schleicht und da­bei gegen Passanten läuft, so rem­pelt Win­ston in „Cookie Picetti’s Star Bar” Ham­mett an. Die dra­sti­schen Flü­che und Verwünschungen der beiden wer­den ent­spre­chend be­ant­wor­tet. Spade: „Nimm den Mund nicht so voll, es wä­re doch schade um deine falschen Zähne!” Hammett: „Hat schon ein­mal ei­ner die Zäh­ne ver­lo­ren, der so mit mir ge­sprochen hat.”

   Winstons Homosexualität sowie die Talmi-Eleganz seines Schuhwerks und offen hängen­den roten Schals las­sen zugleich an den unberechenbaren Joel Cairo (Peter Lorre) denken, und so tritt er denn auch wie die­ser mit einem Zier­stöck­chen in der neu­en Rolle auf, die Hammett ihm am Ende zudenkt (1:30:52).


Überhaupt ist die Personenkonstellation weithin die des ,Malteser Falken’, mit allerlei amü­santen Ab­wei­chun­gen und Über­schnei­dun­gen. Niemand ist eine Kopie des anderen, sondern Mischgestalt, Kommentar oder nur Kurzzitat. Letzteres gilt für Hage­dorn, in dem Gut­man schon durch beider Korpulenz, epikureische Le­ben­sart und gleichermaßen gesuchte, herablas­send kom­pli­men­tie­ren­de Redeweise wiedererstehen kann, das heißt zusammen mit seinem Trabanten Winston. Gutman nimmt im zwei­ten Teil von Hu­stons Film mehr Raum ein, wird dafür hier doppelt gebucht, in Gestalt von Hagedorn und von Fong Wei Tau, der dann in der Kon­fe­renz neben dem sitzenden Hagedorn steht. Fongs Gesicht wird zudem wie das Gutmans in der ein­zi­gen „ver­schwim­men­den” Einstellung beider Filme präsentiert, als nämlich Ham­mett wie schon Sam Spade k.o. geht. Selbst das „si­a­mesi­sche Zwil­lingspaar” der Polizeide­tektive Tom Polhaus und Dundy wird jetzt nicht einfach von Huston übernommen, so­ndern – wie schon im Ro­man – stark polarisiert, Tom Brad­ford in einer freundschaftlich ausgleichen­den Rolle und O’Mara als rü­der haß­er­füll­ter Feind Hammetts. Cry­stal Lings Vorgängerin ist unverkennbar Brigid O’Shaughnessy ali­as „Miss Won­derly” ali­as „Le Blanc”, die­se jüngst aus China gekommene „Schlange”, die in Zimmer 1001 wohnt und ihm ständig „Märchen” erzähle. Wie Cry­stal spricht sie bei der er­sten Be­gegnung mit Hammett Mitleid heischend von ihrer Angst und ihrem lei­der so schlech­ten/sündigen Vorleben. Die Rolle von Spades Sekretä­rin Effie Perine geht jetzt weithin auf Ham­metts Vertraute Kit Con­ger über, die Bi­b­lio­thekarin an der Seite dieses Schriftstellers. Neu ist die Rolle von James Ryan, der als ehemaliger Pin­ker­ton-Kol­le­ge von Ham­mett viel zu der autobiographischen und re­fle­xi­ven Erzählschicht dieses Films beisteuert.


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