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Das von uns angemietete Ferienhaus (oben) mit Grillhütte (unten)





Ausblick auf den See; rechts die Sauna

 

Auf der Nebenstraße nach Puumala haben wir diese letzte Fahrt­stunde über keinen nennenswerten Gegenverkehr mehr. Den vie­len Hinweisschildern auf eine Radar­kontrolle folgt auch jedesmal bald ein sol­che, und zwar durchweg vor Verkehrsko­ten­punk­ten und anderen unübersichtlichen Stellen. Die Einheimischen fahren freilich äußerst dis­zi­pli­niert, kaum jemand über­schrei­tet die vor­geschriebene Geschwindig­keit um mehr als 10-Tacho-Kilometer. Auch kommen wir in den letzten Stunden im­mer öf­ter an Warn­schildern vor Elch-Übergängen vorbei. Die Kollision mit dem hochbeinigen Tier, das eine Schulterhöhe von bei­na­he 2 ½ Me­tern erreicht, soll nicht selten auch für den Au­to­fah­rer tödlich aus­gehen. Von der Seenplatte selbst, die uns mit ih­ren 13.000 meist kleineren und kaum von­ein­an­der abzugrenzenden Seepartien ringsum umgibt, ist während unserer An­fahrt nur hier und da et­was zu sehen; mit­­un­ter passiert man ein Seestück wie auf ei­nem bühnengleich erhöhten Steg.

   Als wir uns in Puumala bei einer Frau, die sich soeben vor ei­nem Supermarkt mit einer anderen unterhält, nach dem ge­nau­e­ren Weg zu dem Besitzer unserer Ferienhütte erkundigen, erklärt sie uns nach kurzem Blick auf unsere La­ge­skiz­ze, auch in die­se Rich­tung zu müssen und uns gern voranzu­fahren. Und bald geht es von einem Ne­benweg auf noch schmalere Wald­we­ge, Ki­lo­meter um Kilometer auf Schotterpisten und vorbei an dem einen oder anderen Brief­ka­sten­sammelpunkt. Wir sel­ber hät­ten es ge­wiß wiederholt aufgegeben, so weit und tief ins Wald- und Seen­gebiet hineinzu­fahren! Nach einer guten Vier­tel­stun­de deutet sie zum Abschied auf einen weiteren Nebenweg, der tat­säch­lich auf ein Bauern­gehöft zuführt. Ein freund­li­ches äl­te­res Paar öffnet, und beider Tochter, die in Helsinki woh­ne, erklärt uns in engli­scher Sprache das Nötige. Zusammen mit dem Va­ter im Au­to fährt sie uns voran, wie­de­rum von ei­nem Nebenweg zu einem kleinerem Wald­weg, bis wir zu der Hütte oder viel­mehr Hüt­ten­an­lage am See kom­men. Sie führt uns – der Vater immer mit den ersten sach­lichen Handgriffen zur Stelle – zu un­se­rem recht groß­­zü­gi­gen, für sechs Personen an­gelegten Ferienhaus, einem „Mökki”, das sich im Prospekt gar „Chalet” nen­nen darf, und zeigt uns auch die ebenfalls im finni­schen Blau gestrichenen Ne­bengebäude: ein größeres für die Sauna (im Ne­ben­raum u.a. eine Liege und ein Kühlschrank), eine (Fisch-)Grillhütte und ein nied­riges Hänsel-und-Gretel-Hütt­chen für das Feu­er­holz. Am Ufer liegen zwei Boote bereit, und am Ende des 20 Meter weit in den See füh­ren­den Badesteges ist ein Dop­pel­bänk­chen aufge­stellt. Der Blick über den See Mutikon Selkä reicht knapp vier Kilo­me­ter bis Puu­mala hin, wo sich winzig klein die Stel­zen der ho­hen Autobrücke abzeichnen. Falls ich Lust hätte, so die scher­zende Tochter, könnte ich doch einfach hin­über­ru­dern, statt die gut 14 km mit dem Auto dorthin zu fah­ren. In der Wohnhütte führt uns dann der Vater pantomimisch vor, wie man den Ka­chel­ofen zu beheizen und die Rauch­klap­pe zu regulieren hätte.


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